Pagan Rites - Bloodlust And Devastation

Review

Letztes Jahr hatten sie ihr 20-jähriges, die Rumpelschweden PAGAN RITES. Auch, wenn es vielleicht seltenere bzw. noch schlechter zu bekommende Veröffentlichungen aus ihrem Hause gibt: Die 200er-EP „Bloodlust And Devastation“ gilt unter Fans der Band als Klassiker und Meilenstein, und so kommt es nicht sonderlich überraschend, dass ausgerechnet dieses Stückchen Black-Metal-Geschichte ein Re-Release zum Jubiläum erfährt, persönlich beobachtet vom Sänger (und letzten verbleibenden Mitglied der damaligen Besetzung) Devil Lee Rot.

Die Frage bei solchen Re-Releases ist natürlich immer die nach der Sinnhaftigkeit: Klar, Fans der Band, die diese EP noch nicht im Regal stehen haben, können glücklich darüber sein, sie jetzt wieder ohne Probleme zu bekommen und die Sammler dürfen sich über eine auf 333 Stück limitierte Vinyl-Ausgabe freuen. Aber sonst? Sonst ist auch dieses Re-Release nichts, was Leute außerhalb der Trve-and-Necro-Underground-Fraktion unbedingt im Regal stehen haben müssten. Black Thrash nach Marke Oldschool, mit Sound nach Marke frühe Neunziger, angesiedelt irgendwo zwischen AURA NOIR und SODOMs frühen Verbrechen gegen die Hörbarkeit. Aber: Während auch ein Tom Angelripper bei seinen frühen musikalischen Gehversuchen so etwas wie eine ursprüngliche, naive Kreativität an den Tag legte, versinken PAGAN RITES auch in Sachen Songwriting tief im Mittelmaß – bei dem Versuch, möglichst oldschool zu sein, ist man bei den Riffs aus den frühen Neunzigern stehengeblieben, scheinbar ohne irgendeine Entwicklung durchgemacht zu haben.

Das mag Absicht sein, das mag rau und unbedarft sein – und es wird garantiert seine Abnehmer finden -, aber mir ist das zu wenig. Oldschool gerne, aber auch dabei darf man doch bitte einen gewissen Anspruch an sich selber haben. Oben beschriebene Personengruppen werden wohl trotzdem ihre Freude mit dem Teil haben und dürfen zugreifen.

13.02.2013

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