Pagan Altar - The Room Of Shadows

Review

Galerie mit 30 Bildern: Pagan Altar - Keep It True XXIII

Als ich mit meinem alten Herrn die neue PAGAN ALTAR höre, kramt er sogleich „M.U. – The Best Of Jethro Tull“ aus seinem Plattenschrank hervor. Damit ich diese Musik auch endlich mal einzuordnen wüsste. Und wahrlich, die stimmliche Nähe von Terry Jones und Ian Anderson lässt sich nur schwer leugnen.

PAGAN ALTAR gehen den Weg zu Ende…

„The Room Of Shadows“ ist fast eine Art Legende, das Vermächtnis der sagenumwobenen PAGAN ALTAR. Ein Album, welches vor über dreizehn Jahren geschrieben wurde, vor Jahren unter dem Namen „Never Quite Dead“ erscheinen sollte, aufgrund mangelnder Qualität und dem Tod von Terry Jones in der Warteschleife hing und später dann überhaupt nicht mehr erscheinen sollte. Das vorhandene Material der „Never Quite Dead“-Session wurde, um dem Qualitätsanspruch der Band zu genügen, teilweise neu aufgenommen und Mitte des Jahres bei Battery Studios in London neu abgemischt. Das Album stellt, aufgrund des tragischen Todes von Terry Jones, in jedem Fall das letzte Album von PAGAN ALTAR dar und beinhaltet natürlich auch die letzte Performance von Jones an einem Studiomikrofon.

Der (neue) Mix ist jedenfalls hervorragend gelungen. Während mir die zweifelsohne hochwertige „Mythical & Magical“ etwas zu gewollt verhangen klingt, trifft „The Room Of Shadows“ genau den richtigen Nerv zwischen gestern und heute. Oder wie Alan Jones, Gitarist von PAGAN ALTAR und Sohn von Terry Jones es ausdrückte „[der Mix] besprengte die Stücke mit einiger Magie.“

Musikalisch stehen PAGAN ALTAR auf „The Room Of Shadows“ weiterhin für sich. Eine tatsächlich nicht zu rocklastige Reise in die Welt des Proto-Dooms und NWOBHM. Die ruhigeren Töne drängen sich in den Vordergrund. Zudem prägt das Album eine Art Melancholie, die allerdings positiv nach vorne schreitet und depressive Gedanken verdrängt.

„The Room Of Shadows“… ein perfektes Lebewohl…

Jedes der sieben Stücke trägt seine eigene Signatur. Mit „Rising Of The Dead“ startet das Album zutiefst im Proto-Doom versunken. Die Stimme von Terry Jones und etwas härtere Anklänge an den Heavy Metal prägen dieses Stück. Bereits der Opener macht klar, was für eine großartige Stimme der Metal an den Krebs verloren hat. Dazwischen stehen Stücke, welche mal mehr dem Metal, mal mehr dem Proto-Doom und Rock verbunden sind. Das abschließende „After Forever“ ist ein getragen trauriger Ausklang für das letzte PAGAN ALTAR-Album, eine echte Ballade.

Am Ende bleibt ein verdammt starkes Album, welches ob der Qualität freudig und ob der Auflösung zugleich traurig stimmt. Irgendwie kamen mir bei Hören des Albums die folgenden Worte von Rilke in den Sinn, welche diese Besprechung abschließen sollen:

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt. 
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes 
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes 
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

28.08.2017

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3 Kommentare zu Pagan Altar - The Room Of Shadows

  1. metalfreak sagt:

    Ich bin zwar alles andere als der Retro rock Fan, aber gut gemacht ist das Teil auf alle Faelle , so manches erinnert an Blue Oyster Cult.

    8/10
  2. Sylverblack sagt:

    Warum sind eigtl. so viele Redakteure auf dieser Seite zu faul, ein YT-Video einzubinden?

    1. Winterpercht sagt:

      https://www.youtube.com/watch?v=Wf0AnRxTnAs

      Bitte, hat mich gerade mal einen Klick gekostet………..nächstes Mal klappt das auch allein 😉