Paddy And The Rats - From Wasteland To Wonderland
Jannik Kleemann
Soundcheck April 2022# 26
Galerie mit 12 Bildern: Paddy And The Rats - Summer Breeze Open Air 2023
PADDY AND THE RATS hatten keinen einfachen Jahresstart. Im Januar verstarb Akkordeonspieler Bernie Bellamy plötzlich und kurz darauf musste Sänger Paddy mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus. Die Veröffentlichung von „From Wasteland To Wonderland“ stand unter keinem guten Stern. Doch hier ist er nun, der Nachfolger des 2017 erschienenen „Riot City Outlaws“.
PADDY AND THE RATS – Party-Folk zum Mitfeiern
Ohne die Band zu kennen, sind die naheliegendsten Gedanken beim Betrachten des Covers irgendwo in Richtung ALESTORM auf LSD. Dies bestätigt sich nur in Teilen, so verbindet beide Bands zwar die Piraten-Thematik, bei PADDY AND THE RATS geht es aber deutlich folkiger und weniger metallisch zu als bei den schottischen Labelkollegen. Die ersten beiden Songs des Albums, „Wasteland“ und „Ship Will Sail“, sind noch recht flotte Folk-Rocker, mit „Party Like A Pirate“ haben sie ohne Zweifel eine Livehymne geschaffen, deren Refrain aus der Konserve aber mehr nervig als spaßig ist.
Anders überzeugen die seriöser ausgefallenen Songs wie „Northern Lights“ oder „Standing In The Storm“, die eher das musikalische und gesangliche Können der Band beleuchten. Ein gewisses Maß an Diversität und Experimentierfreude müssen Hörer:innen des Albums allerdings mitbringen, denn es werden sowohl elektronische Beats ls auch gefühlte Boyband-Hymnen serviert, wie man sie vom Beginn dieses Jahrtausends kennt („Everybody Get Up“).
Richtig cool ist „Hometown Kid“, das klingt, als hätten sich ALESTORM und BLINK-182 zusammengetan. Paddy und seine Ratten sind offenbar nicht darum verlegen, Zitate aus den vergangenen 20 Jahren Partymucke jeglichen Genres aufzugreifen. Gerade der eben angesprochene Song könnte auch Teil eines „American Pie“-Soundtracks in einem Paralleluniversum sein.
„From Wasteland To Wonderland“ wurde zum live präsentieren gemacht
Ein Club wird bei der Darbietung dieser Songs sicherlich glühen. Aus der Konserve zündet nicht jeder Track sofort. PADDY AND THE RATS haben mit „From Wasteland To Wonderland“ den sprichwörtlichen Strauß bunter Melodien um ein paar Farben erweitert und ihren eigenen Stil konsequent fortgeführt.
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