Paatos - Silence Of Another Kind

Review

Es hat zwei Jahre gedauert, bis die Schweden PAATOS nach ihrem exzellenten letzten Album „Kallocain“ den Nachfolger „Silence Of Another Kind“ (2006) raus gehauen haben.
„Kallocain“ wurde seinerzeit als eine Art „Melancholic Post Rock“ bezeichnet und ich denke, dass man diese Betitelung stehen lassen kann.

PAATOS kombinieren ruhige und sanfte Töne zu einem perfekt funktionierenden Ganzen. Ihre Musik klingt nach wie vor äußerst interessant und PAATOS besitzen ebenfalls nach wie vor ihre ureigene Note, die ihre Musik fast schon unverwechselbar macht.
Sie bewegen sich auf „Silence Of Another Kind“ eindeutig hörbar in ihrem Element und sind spätestens mit diesem Release als Meister ihres Fachs anzusehen. Die Schweden um Sängerin Petronella Nettermaln, deren fabelhafte Stimme eine Mischung aus Beth Gibbons (PORTISHEAD), Björk und Anneke Van Giersbergen (ex-THE GATHERING) darstellt, haben ihren Stil verfeinert und erweitern sich mit diesem Album um ein paar wichtige Nuancen.
Auf den ersten Blick denkt man, dass PAATOS ausgiebig von THE GATHERING beeinflusst wurden, mit denen sie 2004 auch auf Tour waren, wenn man jedoch genauer hinhört wird man feststellen, dass PAATOS deutlich vielschichtiger und schlichtweg intensiver zu Werke gehen als die Holländer. „Silence Of Another Kind“ ist wunderschöne, organische und melancholische Musik, die von Innen heraus kommt und einen, mit ihrer stellenweise leicht hypnotischen Wirkung, in ihren Bann zieht.

PAATOS schreiben schöne, leicht schwermütige Melodien, die jedoch nie nach Plastik klingen oder aufgesetzt wirken. „Silence Of Another Kind“ ist Musik aus dem Bauch heraus. Man merkt dem Album die Natürlichkeit an, was eindeutig als positiv anzumerken ist. Zwar benötigt der Silberling ein paar Durchläufe, bis er seine volle Pracht entfaltet, aber wenn man erstmal dieses progressive Post-Rock-artige Feeling versteht und aufgenommen hat, erschließt sich einem die Musik auf höchstem Niveau.

PAATOS verzichten gänzlich auf aggressive Klänge, was sie sympathisch macht, und andererseits zeigt dieser Umstand auch, wie diese Band ihre Werte und Ideen einsetzt. Kompositorische Dichte und musikalische Tiefgründigkeit stehen im Vordergrund und nicht kommerzielle Absichten oder Genre-Tauglichkeit. Selbst wenn der eine oder andere Track eingängig erscheint, wirkt er nicht ausgelutscht oder zu simpel. Es wird stets eine kleine magische Stimmung erzeugt, die den Hörer nachhaltig in ihren Bann zieht und fesselt.

„Silence Of Another Kind“ ist intensive Gefühlsmusik, die zwischen zerbrechlichen und melancholischen Gefühlsebenen hin und her pendelt, sowie die Stile Progressive-, Psychedelic- und Alternative Rock in Reinkultur bedient.
PAATOS sind atmosphärisch dicht und eindringlich. Zwar können sie den Vorgänger „Kallocain“ nicht ganz toppen, erschaffen aber trotzdem ein äußerst homogenes und hörenswertes Album. Anchecken sollte Pflicht sein.

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03.07.2007

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2 Kommentare zu Paatos - Silence Of Another Kind

  1. Anonymous sagt:

    Der Rezension stimme ich zu, jedoch ist "Silence…" bereits das dritte Studio-Album nach dem eher experimentellen "Kallocain" und dem sagenhaften Debut "Timeloss". Für alle Fans von Opeths "Damnation" sollte es sich lohnen, dieser Band in ruhiger Stunde Gehör zu schenken. Aus dem künstlerischen Umfeld haben sich übrigens die urigen Morte Macabre daran gemacht, ein neues Album in Angriff zu nehmen.

    9/10
  2. Matthias sagt:

    @northernlight. Vielen Dank für dein Lob und die Anregung. Die Existenz der "Timeloss" ist mir durchaus bewusst (ich besitze sie selbst), jedoch ist der Status der Veröffentlichung nicht ganz eindeutig. Selbst innerhalb der Band ist man sich nicht wirklich einig, ob nun EP oder Album. Ich hab den Wortlaut des Reviews trotzdem diesbezüglich geringfügig geändert, damit keine Verwirrung entsteht. Danke nochmals für die Anregung!

    8/10