P. Paul Fenech - International Super Bastard

Review

P. PAUL FENECH ist sowas wie der fleischgewordene Gründungsmythos des Psychobilly. Als er 1979 die METEORS gründete, war damit nicht nur das Fundament für eine Unmenge Tonträger der Band (u.a. dreizehn Live-Alben!) gelegt, sondern ebenfalls ein ganzes Genre aus der Taufe gehoben. Auch privat hält der Mann seine Füße nicht still: Mit „International Super Bastard“ erscheint das inzwischen schon achte Soloalbum des Wahlduisburgers.

Es gibt natürlich nicht viel, was Maestro FENECH in all den Jahren seiner musikalischen Aktivität noch nicht gesagt hat, also beschränkt er sich mit den siebzehn Stücken des Albums darauf, seiner Anhängerschaft ein weiteres Mal eine Lehrstunde in musikalischer Ursachenforschung zu verpassen. Man bekommt den Eindruck, als würde er anhand seiner eigenen musikalischen Sozialisation und vom Psychobilly ausgehend die Querverbindungen zu Rock’n’Roll und Punk, Country, Surf und Bluegrass aufzeigen und in eine Stunde Alleinunterhalterprogramm komprimieren. Die Form des Soloalbums wäre bei so einem Vorgehen nur folgerichtig.

So ist „International Super Bastard“ vielleicht noch eine Spur traditioneller als die METEORS, bietet durch die Vielfalt der verschiedenen Stilschwerpunkte aber auch mehr Abwechslung. Ob die Spielzeit von über einer Stunde dabei angemessen interessant gestaltet wurde, entscheidet wahrscheinlich der Grad der eigenen Begeisterung für etwas angestaubte Jukebox-Sounds der 50er.

14.10.2010
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