P.O.D. - Murdered Love
Review
Mit ihrem 2001er Output „Satellite“ konnten P.O.D. weltweit die Charts stürmen und für eine kurze Zeit auch mit den damals führenden New Metal Bands wie LIMP BIZKIT oder LINKIN PARK auf Augenhöhe verweilen. Der Track „Alive“ und den sogar im TV rauf und runter gedudelten Hit „Youth Of The Nation“ gehören zu den bekanntesten Stücken der Combo. Im Anschluss von „Satellite“ ging es, zumindest in Deutschland, für die Band jedoch wieder bergab, was mit Sicherheit auch an der aufkommenden Welle unzähliger New Metal Bands lag, die wie Pilze aus dem Boden schossen, jedoch schnell wieder von der Bildfläche verschwanden.
Ob P.O.D. mit ihrem neuen Album „Murdered Love“ an die alten Erfolge anknüpfen können, bleibt abzuwarten. Vermutlich werden die Verkaufszahlen von damals aber nicht erreicht. Für eine Gruppe, die über 10 Millionen Alben verkauft hat, sollte das aber kein Problem sein.
Rein musikalisch hat sich die Band jedenfalls nicht sehr weiterentwickelt. Vielleicht sind die Gitarren etwas fetter ausgefallen, als es noch vor zehn Jahren der Fall war. Sänger Sonny Sandoval macht nach wie vor einen guten Job und seine Stimme hat noch immer das gewisse Etwas. Der Opener „Eyez“ ist schon mal keins der kommerziellen Stücke des Albums, was durchaus überrascht. Sollten P.O.D. ohne Kompromisse ans Werk gehen? Nein, denn nach dem Titeltrack „Murdered Love“ (welches ebenfalls zu den härteren Tracks der Scheibe gehört) kommt eine Massentaugliche Nummer wie „Higher“, die entfernt an „Alive“ erinnert. Klasse Nummer, der noch ein paar weitere sehr eingängige Stücke folgen (z.B. das coole „Lost In Forever“ oder „Babylon The Murderer“). Ob P.O.D. damit auf Nummer sicher gehen wollten sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass „Murdered Love“ einige sehr starke Songs beinhaltet, die nicht unbedingt mit den Krachern von „Satellite“ mithalten können, aber durchaus ihren Reiz haben.
Was man der Scheibe auch hoch anrechnen kann ist die Tatsache, dass Abwechslung groß geschrieben wird. P.O.D. zocken ein Gemisch aus Funk („Bad Boy“), klassischen Crossover („West Coast Rock Steady“) oder New Metal („Eyez“) und folgen so ihren Wurzeln. Und durch den druckvollen Sound, von Howard Benson (u.a. DAUGHTRY, MY CHEMICAL ROMANCE oder THEORY OF A DEADMAN) gekonnt in Szene gesetzt, haben die Nummern einen super Sound erhalten, der kaum Wünsche offen lässt.
Wer sich noch an die Zeiten am Anfang des Jahrtausends erinnert und der damals aufkommenden New Metal-Welle etwas ab konnte, der wird auch mit dem neuen Album von P.O.D. seine Freude haben. Alle New Metal Fans, die bisher noch nicht in Kontakt mit P.O.D. gekommen sind, sollten ebenfalls mal ein Ohr riskieren.