Eine Melange aus Metal, Punk und Rock’n’Roll, wie P.A.G.A.N RITU sie für ihr neues Album „A Decade Of Wasted Time“ beanspruchen, klingt an sich sehr vielversprechend. Wenn man dann allerdings eine Standardbrühe aus Punkrock mit Metaleinlage bekommt, ist die Enttäuschung groß. Und auch von dieser ersten Klatsche abgesehen kann ich der Scheibe leider nicht viel abgewinnen. Doch vorerst etwas Lob: Das Material klingt handgemacht und authentisch. Hier sind Jungs am Werk, die sich ihren Erfolg noch selbst erarbeiten wollen. Und sympathisch wirkt das Kieler Trüppchen obendrein. Ein Konzert mit P.A.G.A.N RITU ist sicherlich ein großer Spaß, wenn sie auch mit ihren momentanen Leistungen nicht die großen Bühnen der Welt besteigen werden.
Und da wären wir auch schon bei Abwatsche Nummer 1: für mehr als die Lokaltribünen taugt die Musik noch nicht. Leider weisen die einzelnen Stücke viel zu wenig Dynamik auf, als dass ein interessiertes Zuhören möglich ist. Sie bleiben in sich selbst recht homogen und nach 1:30 Spielzeit freut man sich bereits auf den nächsten Track. Dazu kommt, dass der Sänger Mario in einer AGNOSTIC FRONT Coverband wohl besser aufgehoben wäre. Seine Stimme passt leider nur wenig zur Musik, an ein paar wenigen Stellen lasse ich mich jedoch zu einem „na gut“ hinreißen. Insgesamt klingt das Album dann doch mehr nach Küstennebel als nach Sturmflut (der sich auch noch mit 23 Minütchen unverschämt schnell wieder verzieht) und ich denke, das Ensemble sollte den eingeschlagenen Kurs noch einmal neu berechnen. Mir deucht nämlich, dass der passende Stil und die propere Attitüde noch nicht gefunden sind. Ich möchte mich aber dennoch gern aufs nächste Album einlassen und hoffe also auf einen zweiten Versuch!
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