Oysterband - Meet You There

Review

Schande über mich, dass ich diese wunderbare, seit den Endsiebzigern in unterschiedlichen Lineups und unter verschiedenen Bannern firmierende Band trotz ihrer urlangen Existenz und umfangreichen Diskographie nie weiter beachtet habe. Ein großer Fehler, denn der hochmelodische Folkrock der Engländer sucht seinesgleichen.. Die griffigen Melodien, die teilweise herrlich sarkastischen, oftmals politischen Texte und die heimelige Atmosphäre sind da nur drei der Stilmittel, mit denen mich die OYSTERBAND vereinnahmt.

Der schmissige Opener „Over The Water“ und das stampfende „Here Comes The Flood“ gehen gut in die Beine, bevor das etwas schnellere, rockige und melancholische „Where The World Divides“ eine ganz andere Facette des Quintetts aufzeigt. Zum Schwofen animiert dann „Walking Down The Road With You“, der wohl erste Hit auf diesem Silberling, welcher mit seiner Musikalität, Melodiosität und einem unwiderstehlich treibenden Rhythmus ohne Umwege die Gliedmaßen stimuliert. Das bedächtige, fast Singer/Songwriter-artige „Bury Me Standing“ nimmt im richtigen Moment das Tempo raus, denn zwischendurch braucht der Körper selbstverständlich erst mal ’nen kräftigen Schluck handgezapftes Guinness. Locker-flockig geradeaus und spannend darf es dann mit dem Stück „Everything Must Go“ weiter gehen, nach welchem es dann sehr rock’n’rollig wird, die Jungs geraten sozusagen regelrecht außer „Control“, hehe. Auf diese schweißtreibende Nummer folgt das beinahe epische „The Boy’s Still Running“, das man am besten zu einem weiteren Gläschen des leckeren, schwarzen Göttertranks genießen sollte. Stimmungsvoll, verspielt und flott leitet „Someone Somewhere“ die Nachspielzeit ein, in der das dramatische, eher düstere „Just One Life“ und ein etwas aus der Reihe tanzendes Stück namens „Dancing As Fast As I Can“, welches von einer atmosphärischen Keyboardfläche getragen wird, noch mal punkten können.

Längen und qualitativ abfallende Songs sucht man auf „Meet You There“ vergeblich, vielmehr hat die OYSTERBAND ein Album erschaffen, das einem nicht selten aufgrund seiner packenden Schönheit, seinem emotionalen Tiefgang, seiner mitreißenden Dynamik und einer gewissen Herzlichkeit die Tränen der Begeisterung in die Augen treibt. Hier stimmt alles. Die Produktion, die reichhaltige Instrumentierung, die Songs. Vor allem ist es aber auch die charismatische, eine ähnliche Klangfarbe wie die eines Michael Stipe (R.E.M.) besitzende Stimme von John Jones, die tief unter die Haut geht. „Meet You There“ ist nahezu perfekt und verdammt dicht an der 10. Allerdings fehlen mir die alten Werke der Band zum Vergleich, weswegen ich die Skala nach oben noch etwas offen lassen möchte. Aber egal. Kauft euch das Ding. Und ein Fass Guinness dazu.

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20.03.2007

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