Owl - Into The Absolute

Review

EPs und Split-Veröffentlichungen sind ja immer so eine Sache. Entweder man bekommt für 10-20 Minuten unglaublich gute Musik geboten, die aber an der Hälfte der Hörerschaft vorbeigeht, weil es doch viel zu viel Aufwand ist, sich für drei Songs extra eine CD zu bestellen. Oder es handelt sich um ein lieblos zusammengeschustertes Machwerk um die geneigten Fans bis zur nächsten größeren Veröffentlichung bei Laune zu halten.

Wer aber zumindest mit der einen oder anderen Veröffentlichung des Zeitgeister-Kollektivs vertraut ist, wird sich schon jetzt denken können, dass es sich bei der neuen OWL EP „Into the Absolute“ keinesfalls um einen schnell zusammengeschusterten Vertröstungshappen bis zum nächsten Album handelt.

Dass es gleich vier Stücke auf die Veröffentlichung geschafft haben verwundert aber zunächst doch. Setzten OWL bisher auf ausufernde, sich langsam aber unnachgiebig aufbauende Songs, die nicht selten an der 15-Minuten-Grenze kratzten, sind die Stücke auf „Into the Absolute“ eher kurz und knapp ausgefallen.
Der erste, titelgebende Track geht dann auch ohne große Umschweife zur Sache und schon nach wenigen Sekunden fühlt man den schweren, doom-lasting Death Metal über sich hinweg rollen.
Das darauf folgende, von harten Drumms geprägte, „We Ascend as We Fall“ zieht das Tempo ein bisschen an und die eh schon erdrückende Stimmung wird durch Christian Kolfs unverwechselbare Stimme noch unterstrichen.
Das instrumental gehaltene „Apparition“ scheint dem Hörer eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. – Oder doch nicht? Langsam braut sich eine Gitarrenmelodie zusammen, die schließlich drohenden Trommelschlägen weicht.
Die Zeile „Our universe is dying“ aus dem vierten und letzten Song „Unearthly Arcana“ fasst den Grundtenor der EP wohl am besten zusammen, während eben jener Song mitsamt Klargesangspassagen, einen traurigschönen Abschluss bildet.

Das Bonner Duo verfolgt weiter seinen Weg in eine ganz eigene Richtung. Die von den vorherigen Alben bekannte, erdrückende Grundstimmung ist auch im EP-Format allgegenwärtig und Textpassagen wie „everything is meaningless“ und „eradicate yourself“ tun ihr übriges. Wenn überhaupt, dann lässt die knapp bemessene Zeit die Musik OWLs nur noch einen Ticken kompromissloser erscheinen.

22.11.2014

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