Als „traditionell“ kann man den bisherigen Werdegang von OVEROTH beschreiben. Mit „Kingdom Of Shadows“ gibt es – nach einem Demo und einer EP – nun erstmals ein Langeisen dieser Nordiren zu beklatschen, wobei es der Truppe offensichtlich auch gelungen ist, erstmals nicht mehr völlig im Alleingang agieren zu müssen. Nun also ist man guter der Hoffnung vielleicht ein größeres Label auf sich aufmerksam machen zu können.
„Step By Step“ quasi, wie man so schön sagt, so wie es früher auch oft der Fall war, so gehen es diese Burschen an, und das auf jede Weise. Diese Einstellung ist auch auf dem Live-Sektor erkennbar. Die Jungs ackerten zunächst emsig durch die Clublandschaft in Irland und dem United Kingdom, was dazu führte, dass die Band zuletzt für Gigs in Schweden und in der Schweiz eingeladen wurde. Auch dieser Prozess weist auf eine kontinuierliche Aufbauarbeit der Burschen hin, wie auch die Tatsache, dass man es im Laufe der letzten Jahre aus den Abgründen des Undergrounds bis ins Vorprogramm von Formationen wie BOLT THROWER, OBITUARY oder HAIL OF BULLETS geschafft hat.
Aber auch was die Musik der Band betrifft, kann man durchaus Weiterentwicklung erkennen, selbst wenn der Truppe attestiert werden muss, ihren eigeschlagenen Weg beibehalten zu haben. Will sagen, die Songs von OVEROTH sind seit den Anfangstagen felsenfest im Death Metal verankert, doch im direkten Vergleich zum ersten Demo „Pathway To Demise“ merkt man einen immensen spieltechnischen Reifeprozess, wie auch die dadurch mittlerweile erlangte kompositorische Klasse der Jungs.
Der Infozettel preist uns die Band mit den Worten: „Death Metal as old school as it can be“ an, womit sich jeder in etwa vorstellen kann, was auf ihn zukommt. Der Verfasser liegt damit auch absolut richtig, allerdings sei sehr wohl erwähnt, dass OVEROTH die „alte Schule“ dies-, wie auch jenseits des Atlantiks besucht haben dürften. Dadurch ergibt sich ein knüppelharter Mix, der vorwiegend Anleihen aus der Florida-Szene enthält, aber auch mehrfache „Bolzenschleuder“-Donnergrooves in mächtiger Darbietung.
Mitunter kommen dazu auch massive Granaten niederländischer Provenienz zum Vorschein, wie man auch vereinzelte Einsprengsel der Stockholmer Schule vernehmen kann. Alles zusammen wird von simplen, aber ungemein effektiven Riffs zusammengehalten und gewährt gut 35 Minuten Genuss pur für die „Old School-Fraktion“.
Da auch der Sound angenehm rumpelig und zum Thema passend aus den Boxen kommt, ist „Kingdom Of Shadows“ ein in Summe wirklich mächtiges Death Metal-Gerät geworden, das auch mit einem nicht gerade „modernen“ Artwork versehen wurde und jedem Freund der „älteren Generation“ dieses Genres munden sollte.
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