Overkill - White Devil Armory

Review

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Wie sagt man so schön: drei Mal ist Bremer Recht. Und dieses schöne Motto hat sich anscheinend auch an der Ostküste der Vereinigten Staaten durchgesetzt, denn OVERKILL setzen mit ihrer neuen Platte „White Devil Armory“ das dritte Monster hintereinander in die Welt.

Während die so genannten Big Four gefühlt schon seit grauer Vorzeit kein richtiges geiles Thrash-Album auf die Kette bekommen haben und man ihnen im Angesicht von Obszönitäten auf „Lulu“-Niveau ein herzliches „!!!Fuck You!!! And Then Some“ zubrüllen möchte, setzen OVERKILL nach den wohlverdient abgefeierten „Ironbound“ und „The Electric Age“ mit „White Devil Armory“ sogar noch einen obendrauf!

Von der ersten Sekunde des wuchtigen Intros „XDM“ und dem folgenden Quasi-Titelstück „Armorist“ machen die Mannen um die verbliebenen Gründungsmitglieder Bobby Ellsworth und DD Verni keine Gefangenen. Was OVERKILL auf ihrem mittlerweile achtzehnten (!) Studio-Output veranstalten, ist Thrash Metal in Perfektion – und führt mich doch glatt zu meiner allerersten 10-Punkte-Wertung für metal.de.

OVERKILL setzen ihren auf den beiden Vorgängerscheiben eingeschlagenen Weg konsequent fort und haben es geschafft, zehn Songs zu schreiben, die einfach alles haben, was für mich eine Thrash-Scheibe heutzutage braucht: Die aus messerscharfen Riffs und grandiosen Soli bestehende Gitarrenarbeit von Dave Linsk und Derek Tailer ergänzt sich perfekt mit dem wummernden Bass von DD Verni und dem Drumming von Ron Lipnicki – und über allem thront der charismatische, einzigartige Gesang von Bobby Blitz, der praktisch von Album zu Album immer besser wird.

OVERKILL verstehen es, die gut fünfzig Minuten auf „White Devil Armory“ mit niemals gar nie nicht langweilig werdenden Spannungsmomenten anzufüllen: Seien es die Gang-Shouts in „Where There’s Smoke“, die Wikinger-artigen Chants in „King Of The Rat Bastards“, der beinahe retro-rockig anmutende Mittelteil in „Freedom Rings“, das irre Gelächter am Ende von „Down To The Bone“ – all diese liebevoll arrangierten Details sind es, die „White Devil Armory“ zu meinem persönlichen Favoriten auf den Titel „Album des Jahres“ machen.

Hier einzelne Songs herauszustellen ist aufgrund des unglaublich hohen Niveaus fast ein Ding der Unmöglichkeit, aber neben dem knochenbrechenden „Armorist“ gefällt mir das mit einem latenten BLACK-SABBATH-Flair versehene „Bitter Pill“ am besten.

OVERKILL haben in ihrer Karriere eigentlich keine einzige schwache Scheibe veröffentlicht, befinden sich aber derzeit auf dem absoluten Zenit ihres Schaffens – wem „Ironbound“ und „The Electric Age“ gefallen haben, der wird sich auch an „White Devil Armory“ nicht satthören können!

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26.06.2014

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Overkill auf Tour

02.07. - 05.07.25metal.de präsentiertRockharz 2025 (Festival)Powerwolf, Heaven Shall Burn, ASP, Versengold, Sodom, Overkill, Dark Tranquillity, Gloryhammer, Warkings, Die Kassierer, J.B.O., Combichrist, Vader, Asenblut, Kupfergold und Non Est DeusFlugplatz Ballenstedt, Ballenstedt

6 Kommentare zu Overkill - White Devil Armory

  1. DJ Hauser sagt:

    Das klingt sehr vielversprechend. Schon ihre letzten Scheiben waren 1A-Thrashfutter. „Armorist“ überzeugte mich direkt. Bin total gespannt auf die Scheibe.

  2. Impaled sagt:

    Wenn es eine Band verdient hat, dann Overkill. Die Rezi ist zwar kacke, aber die Punktzahl kann man für dieses Megabrett durchaus geben. Wahnsinn, dass sie spät in ihrer Karriere wieder anfangen, solche Killerscheiben zu veröffentlichen. Da dürfen sich Metallica und die ganzen Totalversager der Neuzeit mal an ihre Nase packen. Wobei, vom Ruf lässt sich gut leben, wie es scheint.

  3. asdf sagt:

    Overkill ohne bobby gustafson ist generell stinklangweilig. Allerdings muss ich sagen das der neue song amorist echt hammer ist.

  4. Arvid sagt:

    Ich kann mich der Rezension nur anschließen. Empfehlenswert ist auch die Limited Edition mit den 2 Bonustracks „The Fight Song“ und „Miss Misery“. „The Fight Song“ ist sehr eingängig und fast schon „schön“ und „Miss Misery“ ein absolut gelungenes Duett mit Udo Dirkschneider.

    10/10
  5. casdcv sagt:

    Obszönitäten auf „Lulu“-Niveau?
    Jaja… ich kann das Gemeckere über Lulu von angeblichen Musikliebhabern nicht mehr hören.

    Nur weil das experimentelle Schaffen einer Band den eigenen musikalischen Horizont übersteigt, ist das Schaffen dieser Band nicht schlecht. Nur weil jemand ein Andreas Marschall Cover geil findet und mit einem Picasso nichts anfangen kann ist Picasso nicht scheiße. Das ist genau das gleiche Scheiß-Denken wie das der vielen gleichgeschalteten Popkonsumenten. Herzlichen Glückwunsch!

    Wenn alles was ihr geistig verarbeiten könnt eine Handvoll simpler Thrash Riffs ist tut ihr mir leid. Wieso hört ihr eigentlich noch Musik?

    Man muss Lulu nicht mögen – aber eine solche dreckige, versumpfte, seltsame Atmosphäre wie Lulu sie verbreitet, habe ich bisher auf keinem anderen Album gehört. Dies und das Streben, etwas Neues erschaffen zu wollen, sollte man würdigen.

    Den belanglosen Metal den Overkill hier verzapfen hab ich schon oft genug so gehört. Wer braucht das noch?

    1. Sane sagt:

      10 Punkte sind eindeutig 1-2 zu viel, trotzdem rockt die Scheibe einfach und belanglos ist das sicher nicht.
      Geschmäcker sind verschieden aber manche Musikkonsumenten essen eben gerne Fastfood dass einem als 5 gänge-menü verkauft wird-wie lulu.
      Gut dass es noch solche Bands gibt die auch nach 30 Jahren noch immer einfach Bock auf die mucke haben.
      Und technisch gesehen können sich metallica sowieso mal 2 bis drei Scheiben von Overkill abschneiden.
      Aber die haben ja das Album des Jahres aufgenommen weil auf dem Cover metallica steht..
      Hetfield singt ordentlich,Ulrich fällt nicht vom Schemel und kirk hammet spielt immer noch sein Solo.wahnsinn

      8/10