Overkill - Scorched

Review

Soundcheck April 23# 1 Galerie mit 23 Bildern: Overkill - Scorching Europe 2024 in Köln

Wie oft muss sich Bobby Blitz Vergleiche seiner Band OVERKILL mit den US-amerikanischen Eidgenossen von EXODUS eigentlich noch anhören? Schwer zu sagen, denn immerhin haben beide Bands zur ähnlichen Zeit angefangen und klingen mittlerweile nicht nur was den Gesang betrifft nicht unähnlich. Sicher – Gary Holt spielt von jeher die präzisere Gitarre und generell geht der EXODUS-Thrash wie das härtere Reibeisen durch. OVERKILL haben es hingegen immer versstanden, eine Prise mehr Heavy Metal zu offerieren, woran sich beim aktuellen Album „Scorched“ auch nichts ändert.

OVERKILL müssen Vergleiche nicht scheuen

Schon der Auftakt zum Opener und gleichzeitige Titeltrack legt mit gekonnter Tapping-Gitarre ein sauberes, klassisches Brett vor. Insgesamt wabert der Distortion-Bass durch die Songs wie ein fieses Fundament aus herangrollender Wut. Und angepisst waren OVERKILL bekanntlich nicht erst seit der „!!!Fuck You!!!“-EP von 1987. Mit dem dritten Stück „The Surgeon“ starten New Yorker dann erstmals die gefürchtete Groove-Maschine, bei der auch jede Bassdrum-Rolle ordentlich ballert.

„Scorched“ ist standartmäßig mehr als ein mildes Alterswerk

„Twist Of The Wick“ beginnt mit weiten Melodiebögen und könnte sich mit dem Intro auch auf dem heiß umjubelten „Horrorscope“ (1991) befinden. Bis, ja bis Bobbys schneidendes Eunuchen-Geheule Risse in den durchaus fetten Sound zieht. Irgendwann nimmt der Song einen allzu pathetischen Verlauf, wenn Choräle einsetzen. Das ist vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Andererseits waren sich OVERKILL in der Vergangenheit nicht zu schade, abseits erwähnter Plattencover den dicken Finger zu zeigen und so endet der Song, wie er angefangen hat und wird gar mit Blastbeats veredelt. Später wird ein Cello zum Einsatz gebracht und True Metal mit „Won´t Be Coming Back“ zelebriert. Nebenbei handelt es sich bei dem Song um das Platten-Highlight, so schön verstaubt wie das Mainriff sich mit dem hymnischen Refrain paart.

Für Freunde der alten Schule und solche, die nicht erwachsen werden wollen

OVERKILL als traditionsbewusste Band zu betiteln wäre ob des vorliegenden „Scorched“ eine Untat, zumal die Herren von ihrer gewohnten Spritzigkeit nichts zurückgelassen und extrem tanzbaren Thrash-Metal aufs Band gebracht haben. Da lassen sich die Nackenspoiler ordentlich schütteln und der OVERKILL-Backpatch auf der fest mit dem Torso verwachsenen Kutte voller Stolz präsentieren. Bei OVERKILL weiß man eben was man hat und auch das zwanzigste Album bringt nahezu uneingeschränkten Spaß.

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14.04.2023

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3 Kommentare zu Overkill - Scorched

  1. Nici67 sagt:

    Ja is halt Overkill!
    Aber die machen es halt jedes Mal so gut und geil wie eh und je.
    Highlights: The Surgeon, Twist of the Wick, Scorched

    8/10
  2. guy.brush sagt:

    Was für ein Brett! Seit Ironbound liefern Overkill einen Kracher nach dem nächsten … und da ist auch die neue Scheibe keine Ausnahme, ganz im Gegenteil! Hier läuft die Killing Machine auf hochtouren und neben den bekannten Trademarks haben die Jungs um Bobby Blitz und D.D. Verni auch einige Überraschungen im Ärmel. Und da das Album keine Vergleiche mit dem Meisterwerk Ironbound scheuen muss kann ich auch hier ruhigen Gewissens die Höchstnote ziehen!

    10/10
  3. ClutchNixon sagt:

    Bei mir entscheidet im Zweifelsfall stets der Basssound, ob Overkill gut reinlaufen, oder eben nicht. Zum Glück ist Verni auf den letzten drei wirklich starken Outputs songdienlich unterwegs, und auch hier ist das der Fall. Kompositorisch pisst denen ohnehin niemand ans Bein. Bockstark für ne Bande Opas!

    8/10