Man kann die Grabenkämpfe im Proberaum förmlich spüren. Die alten OVERKILL-Hasen Bobby „Blitz“ Ellsworth und D.D. Verni widmen sich bei ihren Projekten THE CURSED und THE BRONX CASKET CO. völlig anderen Klängen als denen ihrer Stammband und wildern in Doom-, Gothic-, Horror- und zig anderen Gefilden, während Dave Linsk sich mit SPEED/KILL/HATE im brutalen Thrash austobt. Ab und zu trifft sich die alte Band wieder und versucht, die verschiedenen Pole zu vereinen.
Für OVERKILL spricht ihre Fanfreundlichkeit, ihre schweißtreibenden Konzerte und ihre sympathische Art. Da passt es gut ins Bild, dass man sich heuer wieder unter die Fittiche von Johnny und Marsha Zazula bei Bodog Music begeben hat, denn bei derem früheren Label Megaforce machte die Band ihre ersten Schritte. Gegen die Band spricht definitiv die lange Latte von schwachen Alben, die sich seit Anfang der Neunziger in die Diskografie eingeschlichen haben.
Und genau in diese Reihe gehört leider auch „Immortalis“. Klingt irgendwie nach einem Müsli, aber die nötige Kraft für den Tag gibt einem das Album nicht, wenn man es morgens hört. Die Scheibe ist blutleer, über weite Strecken ideen- und belanglos. Einige wenige Highlights haben sich zwar dazwischen gemogelt, aber im Ganzen kommt nicht viel rüber. Wo ist die unbändige Power der frühen OVERKILL, wo die Dynamik der „Horrorscope“-Besetzung? Und wo, verdammt noch mal, ist eigentlich der ansonsten überdominante Bass?
Beginnen wir mal mit den positiven Seiten von „Immortalis“. ‚Skull And Bones’ ist ein sehr geiler Midtempo-Song, teilweise ein wenig doomig, hier klar gesungen, dort gegrowlt, mit tollen Riffs und einem Spitzensolo. Das Stück hätte gut zu THE CURSED gepasst. Das AC/DC-mäßige Riff von ‚Walk Through Fire’ verströmt einen coolen Groove, der Song ist klasse gesungen und hat einen sehr guten Chorus. Die Wechsel von Siebziger-Rock zu Thrash in ‚Hell Is’ sind ebenfalls gut gemacht, und ‚Chalie Get Your Gun’ hat wenigstens ein paar nette Momente.
Dem gegenüber stehen aber leider sechs weniger gelungene Stücke, die sich nicht im Kopf festsetzen, keine Spannungsbögen aufbauen und dem Hörer einfach nichts zu bieten haben, was man von OVERKILL nicht schon tausendmal besser gehört hätte. Wozu führen einen also diese Erkenntnisse? Die Band fühlt sich offensichtlich auf dem Thrash-Sektor nicht mehr wirklich zu Hause. Die aufgezählten Highlights haben allesamt reichlich Einflüsse aus anderen Richtungen. Einerseits ist das durchaus begrüßenswert, andererseits stimmt es auch traurig, dass OVERKILL hier nicht konsequent sind. Da wird auf Biegen und Brechen versucht, Thrash-Songs zu schreiben, um die alten Fans zu befriedigen.
„RelixIV“ war in dieser Hinsicht ein Schritt in die richtige Richtung, aber wahrscheinlich war die Band der Meinung, sich bereits mit diesem Album zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben. Mal ganz davon abgesehen, dass auch dort nicht alles Gold war, was glänzte. Warum letztendlich trotzdem sechs Punkte unter dieser Kritik stehen? Weil vier Tracks wirklich klasse sind und die schwachen immer noch besser als die Highlights bei so manch anderer Combo. Wahrscheinlich auch, weil ich an OVERKILL sehr gute Erinnerungen knüpfe. Trotzdem sollte im Laden zunächst mal sehr vorsichtig getestet werden!
Ich kann mit dem Review nicht wirklich überein stimmen. Ich finde die CD sehr gut. Die Produktion ist gut gelungen, einzig dasSchlagzeug klingt nicht immer genug durchsetzungsfähig und kraftvoll, dies aber nur am Rande erwähnt. Kein song klingt in irgend einer Weise nicht gut durchdacht. Besonders Positiv war ich von der gelungenen Gitarrenarbeit überrascht. Das album im Threshmeal zu zuordnen trifft es meiner Meinun nach nicht ganz auf den Punkt. Es ist sehr viel einfluss aus dem 70er Rock und heavy metal heraus zu hören. Aber auch vor moernen Eibflüssen wird nicht halt gemacht,so singt bei skull and bones der Sänger von lamp of god mit. Als Anspieltipps von mir sind \"Charlie get your gun\", \"skull and bones und mein persöndliches highlight \"V…the brand\". Ich kann dieses Album jedem aufgeschlossenem Rock- und Metalfan empfehlen, auch wenn es im Gesamtbil dann doch nicht so frech und frisch wie \"years of decay\" klingt. Gut 7 Punkte und ein etwas konstruktifers Review bei dem man genauer auf die einzelnen Songs eingegeangen wäre, würde hier absolut angebracht sein!