OVENIZER müssen sich im Vorfeld ihrer Aufnahmen zu ihrem Debüt „SWM“ wohl gedacht haben, dass auch der Herr der Finsternis gelegentlich mal seine Wäsche waschen muss. Denn wie furchteinflößend kann Satan schon sein, wenn er noch die Bremsspuren vom Vortag im Schiesser mit sich herumträgt. Welches Waschpulver er wohl benutzt? Darauf finden wir auf „SWM“ zwar keine Antwort, dafür dürfen sich OVENIZER nun als Pioniere schimpfen, da sie die erste – zumindest mir geläufige – Band sind, die Satans Waschmaschine besingt – „SWM“ steht nämlich für „Satan’s Washing Machine“.
Die Herren haben schon einen sonderbaren Humor. Beängstigend wird es eigentlich nur, wenn die dazu passende Musik einfach nur schweinegut ist. Und das ist hier definitiv der Fall. OVENIZER spielen auf „SWM“ schnörkellosen Doom Metal mit Sludge-Schlagseite. Technisch gesehen reißen sich die Herren aus Tampere kein Bein aus, die Musik ist recht einfach gehalten und ausladende Instrumentalpassagen gibt es ebenso wenig wie irgendwelchen progressiven Firlefanz. Das haben OVENIZER aber auch nicht nötig, denn die Musik weiß auch ohne neumodische Gimmicks zu überzeugen. Die Riffs sind präzise, aber nicht zu tight, ähnlich verhält es sich mit der Rhythmik. Die Musik ist seltsamerweise schwer zu beschreiben, da sie einerseits recht einfach und ursprünglich wirkt, andererseits aber auch sehr abwechslungsreich und organisch ist. Der Grundsound bewegt sich größtenteils in den Gefilden des Genres, ohne jedoch statisch oder aufgesetzt zu wirken. Es geht einfach eine eigenartige, rohe Energie von den Songs aus. Aufgewertet wird die Musik mit gelegentlichen Blastbeats oder eben Referenzen zum nordischen Metal. Die Musik erinnert an AMORPHIS und die späteren FEAR MY THOUGHTS, vor allem was den Gesang und die Growls angeht. Und die Grooves sind einfach nur ein Ohrenschmaus, da nickt die Omme wie von selbst mit, ganz zu schweigen von der Produktion, die absolut gelungen ist.
OVENIZER wissen mit ihrem Debüt „SWM“ durchaus zu überzeugen und haben Satans Waschmaschine wahrhaftig angeschmissen. Flecken haben keine Chance und werden durch den Charme der Band gnadenlos weggespült. Dabei wird auf chlorhaltiges Waschmittel verzichtet, synthetischer Kram ist ebenfalls nicht willkommen. OVENIZER kredenzen dem Hörer eine aufs Wesentliche kondensierte Vollbedienung, die einfach nur Spaß macht. Schade, dass die Wäsche nur im Kurzprogramm läuft. Ist vielleicht aber auch gut so, denn durch die Schlichtheit der Musik wäre mehr wohl eher abträglich gewesen. Und einem Album, das zum Ende hin sogar die Kosaken tanzen lässt, kann man einfach nicht böse sein. Ob Satan wohl weiß wie man ein Bügeleisen verwendet? Vielleicht wird die Geschichte an dieser Stelle beim nächsten Album weitererzählt…
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