Ov Hollowness - Drawn To Descend

Review

Seit 2009 aktiv, hat das kanadische Ein-Mann-Projekt OV HOLLOWNESS mit „Drawn To Descend“ im Juli dieses Jahres bereits den dritten Output veröffentlicht, nun nach einer Demo (schlicht „Demo 2010“ betitelt) und dem in Eigenregie veröffentlichten „Diminished“ zum ersten Mal mit einem Label im Rücken (dem kanadischen Kleinstlabel Hypnotic Dirge Records). In zwei Jahren also drei Veröffentlichungen – besonders im Bereich des depressiven Black Metals keine Seltenheit, allerdings leidet, wie die Vergangenheit bewiesen hat, auch gerne mal die musikalische Qualität unter der Vielveröffentlichungspolitik so mancher Band.

Allerdings würde man OV HOLLOWNESS mit der Bezeichnung „Depressive Black Metal“ keinesfalls gerecht werden, denn auch wenn „Drawn To Descend“ über eine überwiegend depressiv-verlorene Atmosphäre verfügt, findet sich im Sound der Band viel, viel mehr also nur drei monotone Riffs, die bis ins Unendliche wiederholt werden. Um den Stil grob zu umreißen, könnte man sagen, dass atmosphärischer Black Metal ohne Necro-Gehabe, aber trotzdem mit einem gewissen Old-School-Flair, auf eine rockige Attitüde trifft, gespickt mit melancholisch-trauerndem Feeling. Etwas genauer betrachtet heißt das: „Drawn To Descend“ bietet vier Herzstücke mit einer tiefen Atmosphäre, die tatsächlich das „gezogen werden“ des Titels in der Musik wiederspiegelt, umrandet von zwei rockigeren Stücken, dem Opener „Old And Colder“ sowie dem Rausschmeißer „The Darkness“. Der Rockanteil – der übrigens auf dem ganzen Album hörbar ist, allerdings in seinem Herzen nicht den Platz bekommt, wie in seinem Rahmen – ist allerdings kein Post-Rock, wie mancher vielleicht ob der so modernen Post-Rock-/Black-Metal-Mischung vermuten könnte, sondern eher dem klassischen Hard Rock abgeguckt. Das funktioniert über weite Teile des Albums sehr gut, wirkt aber nach mehrmaligem Hören ein bisschen ausgelutscht und gerade in den vier Tracks, die den Hauptteil des Albums ausmachen, macht sich dann doch eine gewisse Monotonie – im negativen Sinne – breit.

Somit gelingt es Mark R., dem Alleinunterhalter hinter OV HOLLOWNESS, mit „Drawn To Descend“ ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen, das in Titel, Texten und Musik eins ist und obendrein eine musikalische Ausrichtung mit gewissem Wiedererkennungswert fährt. Nein, natürlich ist die Vermischung von Black Metal und Rock nichts absolut Neues, aber „Drawn To Descend“ verfügt über eine dermaßen starke Atmosphäre, dass man dem Album auch gerne die eine oder andere Schwäche verzeiht. Eine interessante Veröffentlichung aus dem Underground, der man ruhig ein bisschen Zeit opfern darf, die aber auch nicht das Höchste der Gefühle darstellt.

19.08.2011

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