Outshine - Prelude To Descent

Eine Band aus Göteborg, hat man sowas schon mal gehört? OUTSHINE überwinden jedoch das gängige Melodic Death Metal Klischee und bieten auf „Prelude To Descent“ … Melodic Metal.

Das Album beginnt mit einem interessanten trip-hopigem Elektrostück und geht dann mit dem ersten Lied gleich zur Sache. Insgesamt klingt die Scheibe nach recht fett abgemischten Rock. Die Gitarren sind ordentlich verzerrt, der Gesang ist ziemlich gepresst und melancholisch. Insgesamt walzen die Stücke eher getragen vor sich hin und scheinen darauf ausgelegt zu sein, dass man gemächlich die Refrains mitrocken kann. Bereichert wird das ganze noch durch diverse Elektro- Spielchen, die sich in der Regel aber auf Hintergrundkeyboards beschränken. Insgesamt ist das Sound Gesamtpaket recht ansprechend.

Leider kommt jetzt das aber: OUTSHINE sind sehr daran interessiert, mitreißende Refrains zu basteln. Das gelingt ihnen auch teilweise, leider sind die Songs in einem immer gleichen Ablauf gefangen und scheinen darauf abzuzielen, die Refrains möglichst emotional mit dem Standardrezept abzuspulen (will heißen es kommen gepresste ahhhhhh und ohhhhhh Laute aus dem Sänger). Die Band ist sehr bemüht, eine melancholische Stimmung zu erzeugen, die von der Belanglosigkeit der Strukturen leider zerstört wird. Die Stücke sind in der Regel kürzer als vier Minuten und randvoll mit Refrains, wodurch einfach keine tiefere Stimmung aufkommen mag. Interessante Ideen, die mehr Tiefgang geben könnten (gerade aus der elektronischen Richtung) gibt es zwar, sie werden allerdings nicht ausgebaut. Um auf der anderen Seite einfach mitzurocken, ist der Sound dann aber zu gesetzt. Die Verse sind in der Regel recht ruhig, um dann die Refrains in den Vordergrund zu stellen.

So richtig schlecht ist kein Lied auf dem Album, dazu gibt es zu viele nette Ideen und rockige Parts. So richtig gute auf der anderen Seite gibt es aber auch nicht. Die besseren Lieder leiden auch unter den beschriebenen Merkmalen und holen einen immer wieder schnell auf den Boden der Tatsachen. OUTSHINE sollten sich trauen, weg vom lahmen 08/15 Songschema zu gehen, mehr mit den Elektro Ideen arbeiten und versuchen, die Refrains wirklich emotional in den Vordergrund zu rücken.