Outrage - Order In The Court

Review

Achtung! Bald wird uns eine ganze Flut von Veröffentlichungen ins Haus stehen, die alle ein Trauma eines bestimmten Berufsstandes zum Thema haben werden. Mit vorliegendem “Order In The Court“ mit dem Untertitel “Ne Bis In Idem“ können sich leidgeprüfte Juristen schon mal damit rumschlagen, dass niemand für dieselbe Sache zweimal verurteilt werden darf. Irgendwann wird dann die Angst der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer vor lohnwertem Vorteil oder gar versteckter Gewinnausschüttung in Albenform verarbeitet.
Persönlich wären mir allerdings die täglichen Nöte einer Dessous- und Miederfachverkäuferin angenehmer.

Bis es soweit ist, können wir uns aber bestens mit den bereits 1983 gegründeten OUTRAGE amüsieren, die sich im aktuellen Jahrtausend entschieden haben, uns ihre Achtziger-Kamellen um die Lauschlappen zu hauen. Auf nahezu sämtliche Dinge fröhlich pfeifend, welche die Moderne im Allgemeinen ausmachen, zocken die Thrasher aus Pforzheim wohltuenden Alte-Schule-Dresch-Metall, der auch anno 2008 noch unverbraucht und hübsch frisch klingt.
Hier ein bisschen schwarz angehaucht, da ein bisschen mit liederlichem Punk unterfüttert, sollte “Order In The Court“ völlig unproblematisch jedem Freund dieser Spielart reinlaufen.

Da verstecken sich neben KREATOR-Anleihen sogar ein paar kleine SLAYER-Riffs, welche vorgenannter Band zu “Show No Mercy / Hell Awaits“-Zeiten so eingefallen sind. Dazu passt das harsche Organ des Fronters gar vorzüglich, erinnert es doch ab und an an Steve Rowe, als MORTIFICATION noch amtlich geknüppelt haben. Zudem trägt auch die Produktion dem Umstand Rechnung, dass der OUTRAGE-Stoff in den glorreichen Achtzigern gewebt wurde.

Sicher, auch in den guten alten Tagen gab es schon die ein oder andere Band, die bessere Scheiben unters Volk gebracht hat, aber Freunden stumpfen, primitiven, treibenden und simplen, aber eingängigen Thrashs sei die Platte jedenfalls wärmstens empfohlen, selbst wenn sie nicht die Größe besitzt, mehr als ein Genre-Highlight zu werden.
Aber in dubio pro reo…

09.11.2008
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