Outline - Demo 1: Fire Whiplash (Tape)

Review

Die chilenischen Speed Metaller DEMONA mögen sich unter Underground-Enthusiasten mit ihren beiden Alben „Metal Through The Time“ und „Speaking With The Devil“ einen Namen gemacht haben, doch seit 2017 musizieren sie unter dem neuen Banner OUTLINE. Das erste Ergebnis ist nun die „Demo 1: Fire Whiplash“, die via Hells Headbangers als Tape veröffentlicht wird und einen Vorgeschmack auf ein erstes bzw. neues Album geben soll, welches HHR 2018 herausbringen werden.

Und das könnte anstrengend werden, denn funktioniert der sehr rumpelige, im feinsten Garagenstil aufgenommene Sound der „Fire Whiplash“-Demo auf der kurzen Spielzeit von gut 16 Minuten noch gerade so, kann man sich kaum vorstellen, ein solches Gerausche auf Albumlänge durchzuhalten. Es bleibt also zu hoffen, dass OUTLINE für das kommende Full-Length-Werk am Sound schrauben – dann könnte das was werden, denn die Songs auf der „Demo 1“ gehen allesamt in Ordnung.

OUTLINE? DEMONA? Naja, in Chile nichts Neues!

Klar, etwas Neues machen OUTLINE nicht, letztlich klingt das alles eben so, wie man es von untergrundigem Speed Metal erwartet, der zwar erst 2017 eingespielt wurde, sich aber tief, ganz tief vor den Achtzigern verneigt. Los geht die „Fire Whiplash“-Achterbahnfahrt mit dem „Intro“, das eigentlich als voller Song gelten könnte und sich nur insofern vom Rest der Demo abhebt, als dass er instrumental und nicht länger als anderthalb Minuten ist. Anschließend gehts mit „Metal Is Me“ weiter, einem alten DEMONA-Stück von deren gleichnamiger 2009er-Demo. Es rumpelt flott voran, wie es das in den Achtzigern tat, klingt aber eben so, wie es die frühen Black Metaller in den Neunzigern in ihrem Proberaum hingewerkelt haben. Irgendwie schon kultig, zumal Fräulein Tanza Demona als Speed-Metal-Sängerin durchaus brauchbar vokalagiert.

Es folgt das tendenziell langsamere und eher thrashig ausgerichtete „Away From You“, das erst in der Bridge an Speed-Fahrt aufnimmt, dafür in der zweiten Hälfte mit durchaus brauchbaren Hooks daherkommt. „Lady Teaser“ klingt im Anschluss ein wenig wie an MOTÖRHEAD angelehnt, und siehe da, Mrs. Tanza Demona kann sogar „richtig“ singen. Nice. Den Abschluss des Reigens stellt der Titeltrack „Fire Whiplash“ dar, der nochmal sämtliche Speed-Metal-Register zieht und mächtig voranprescht. Man stelle sich diesen Song mit einem etwas (!) differenzierten Sound vor, zum Beispiel dem von „Walls Of Jericho“ – das wäre schick.

Achtziger-Enthusiasten können mit der „Fire Whiplash“-Demo glücklich werden

OUTLINE machen also nichts, aber absolut gar nichts Neues, dafür jedoch machen sie Spaß. Wem bei dem Gedanken an das HELLOWEEN-Debüt, an „Hellish Crossifre“ von IRON ANGEL, an das Frühwerk von LIVING DEATH oder den Belgiern ACID einer abgeht, der sollte mit der „Demo 1: Fire Whiplash“ definitiv glücklich werden können. Wie gesagt, Toleranz gegenüber Proberaum-Aufnahmen und nullkommanull Weiterentwicklung seit den Achtzigern muss vorausgesetzt sein. Aber bitte, bitte, liebe OUTLINE: Für das Album, das 2018 kommen soll, brauchts besser ausdifferenzierten Sound. Muss kein Plastik sein. Darf schraddeln. Aber so wie auf dieser Demo wird das zu anstrengend.

05.12.2017

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