OUTER HEAVEN als Begriff lässt Gamer möglicherweise an die Metal Gear-Serie denken, aber hier geht es um eine US-amerikanische Death-Metal-Band, die offenbar erst einmal nichts damit zu tun hat, sondern auf ihrem neuen Album „Infinite Psychic Depths“ ein ziemlich tiefgehendes, metaphysisches Konzept über Schöpfung und Vernichtung bietet. Musikalisch ist das entgegen archetypischer Erwartung nicht in Technical Death, sondern mehr in Death Metal der alten Schule eingebettet, wobei hier natürlich die US-amerikanische Spielweise gemeint ist.
KURZ NOTIERT – Bei OUTER HEAVEN gibt es ein OSDM-Süppchen mit Konzept
Entsprechend spielen die US-Amerikaner hier auch das Einmaleins des US-Death Metal herunter, von CANNIBAL CORPSE über MORBID ANGEL und DYING FETUS hin zu neueren Vertretern wie UNDEATH und ohne Scheu vor dem Blick über die kanadische Grenze zu z. B. TOMB MOLD. Die Produktion ballert ordentlich und das Songwriting zieht überraschende Wendungen eingängigen Hooks vor; dazu gehört dann auch mal weiblicher Gesang in „Unspeakable Aura“. Das bedeutet einerseits, dass man an „Infinite Psychic Depths“ durchaus was zu knabbern bekommt, andererseits geht die Rechnung auch nicht immer auf, gerade in Austin Haines‘ monotoneren Momenten á la „Drained Of Life“
Aber die Sache macht ansonsten viel zu viel Spaß, um sich länger als nötig an diesem Makel aufzuhängen, auch wenn Bands wie eben UNDEATH oder CARNATION bereits zeigten, dass sich durchaus gute Hooks in derart volatilen Death Metal einbauen lassen. Aber wenn es bei OUTER HEAVEN so hart und fleischig ballert, kann man auch mal Fünfe gerade lassen.
Der Vorgänger war schon echt gut, aber das hier ist noch einmal eine Schippe besser.
Old School, aber immer noch technisch genug, so dass es nicht langweilig wird.
Hoffentlich dauert es bis zur nächsten Platte nicht wieder 5 Jahre.
Fand „Realms of Eternal Decay“ eher mau, ums mal diplomatisch zu formulieren. Songwriting war mitunter richtig ranzig, und auch wenn ich dann und wann Hardcore Elemente in meinem DM liebe, war das auf dem Debut für meinen Geschmack viel zu unausgegoren. Umso überraschter bin ich, dass Outer Heaven hier wirklich ein richtig gutes sophomore Release gelungen ist, das mit beinahe exzellentem Songwriting aufwartet. Durch das Reduzieren der Hardcore Schlagseite und die etwas zügiger Gangart haben die Songs extrem gewonnen. Das ganze in einer etwas komprimierteren Spielzeit (45 min sind mir für die Spielart einfach zu lang) und stärker pointiert, und man könnte hier von einem exzellenten DM Album sprechen. Nichtsdestotrotz macht das Teil von vorne bis hinten Spaß und ist eines der besseren Releases aus dem amerikanischen Underground dieses Jahr.
Old school,schmatzig und rustikal.