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Otep - Atavist

Review

Tja, OTEP. Diese Band scheint in den Staaten schon zu einer größeren Nummer herangewachsen zu sein. Sharon Osbourme ermöglichte der Gruppe in frühen Jahren jedenfalls schon mal, auf dem Ozzfest zu spielen und für die Vampir-Serie „True Blood“ hat die Combo um Brüllwürfel Otep Shamaya auch schon mal musikalisch agieren dürfen.

Nach dem kurzen Intro „Atavist Animus“ fängt der Hassbrocken „Atavist“ richtig an zu mutieren. Die Nummer „Atom To Adam“ lässt für den ersten Moment bereits falsche Schlüsse zu. Der Track führt einen auf die Fährte von Industrial-Kapellen wie FEAR FACTORY, WHITE ZOMBIE oder STATIC-X, bevor der nicht verzehrte Gesang von Otep Shamaya einsetzt. Und wenn man ehrlich ist, wäre einem diese stimmliche Variante auf dem ganzen Album lieber. Zwar kann die Sängerin mit den großen Shoutern der Szene mithalten, aber irgendwie wirkt das Ganze unschlüssig, chaotisch und gewollt brutal. Die stimmlichen Ausbrüche sind ausserdem so sehr in den Vordergrund gemischt, dass das Album bei gesteigerter Lautstärke keinen Spaß macht.

Da weiß ein Track wie „Drunk On The Blood Of Saints“ schon besser zu gefallen, wenn die Sängerin ihre richtige Stimme hören lässt, welche zu der brutalen Mucke eigentlich sehr gut passt. Doch während sich Otep zwischen den Einsätzen von Gesang und Shouts verzettelt, können die Instrumentalisten durchaus punkten. Man höre sich nur mal die fetten Gitarren- und Bassläufe bei „Remember To Forget“, „I, Alone“, „Stay“ oder „Fists Fall“ an. Das Album schwankt ausserdem zwischen absolut brutalen Hass-Attacken und auf der anderen Seite verstörenden, ruhigen Tracks wie „We Dream Like Lions“ oder „Baby´s Breath“.

Insgesamt ist „Atavist“ keine schlechte Scheibe. Allerdings gibt es einige Kritikpunkte, wie der eben genannte Gesang, die eine höhere Bewertung verhindern. Ein klares Konzept kann man ebenfalls nicht erkennen, was im Zweifel ja keine schlechte Sache ist, aber man gewinnt den Eindruck, dass OTEP nicht so richtig wissen, wohin die Reise gehen soll. Vielleicht wissen sie es doch, können es aber gut verheimlichen.

13.06.2011

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