Nachdem ich OTARGOS noch vor einem Jahr, genauer gesagt zu Zeiten ihres Drittwerks „Fuck God-Disease Process“ noch vorgeworfen habe, übertrieben sperrig zu sein, bin ich heute einigermaßen dankbar, dass die Franzosen entweder kein Deutsch verstehen, oder aber sich nicht um Kritikermeinungen scheren.
„No God, No Satan“, dem aktuellen Album der Band, steht dieser Mangel an Eingängigkeit nämlich ungleich besser zu Gesicht. Anstatt das Album, wie noch auf dem Vorgänger, in seiner Gesamtheit indifferent und höhepunktarm zu gestalten, trägt die industrialhafte, klinische Herangehensweise ungemein zur Verdichtung der an eine Clive-Barker-Geschichte erinnernden Atmosphäre bei. Wie sehr eine solche Verbindung in der Absicht der Musiker liegt, beweist im Übrigen auch das gar nicht mal schlechte Musikvideo zu „Cloning The Divine“, das im Videoportal des Vertrauens problemlos nachgeschlagen werden kann.
Es ist also nicht verkehrt, sich für OTARGOS ausreichend Zeit zu nehmen. Das Album bietet einige Tiefen, die sich nur bei konzentriertem Hinhören erschließen. Oberflächlich betrachtet fällt das Material aufgrund der losen Songstrukturen eher unspektakulär aus. Aber gerade in diesen atmosphärisch so dichten Abgründen liegt „No God, No Satan“ klar vor dem bisherigen Schaffen der Band und stellt einen beeindruckenden Schritt in die richtige Richtung dar.
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