Otargos - Heretic Live

Review

Livealben sind eine Sache für sich. Klar, für Fans der Band ist das sicher eine nette Angelegenheit und als Sammlerstück vermutlich auch. Trotzdem bleibt meist entweder ein unterirdischer Soundbrei oder eine etwas andere Compilation. Dazwischen gibt es in der Regel nicht viel. Bei OTARGOS kommt noch hinzu, dass das Material nicht gerade taufrisch ist, sondern von einem Gig 2008 in Bordeaux stammt bzw. von ihrem Auftritt beim Hellfest 2010. Heißt im Klartext: Nichts von ihrem aktuellen „No God, No Satan“.

Das ist kein Beinbruch. Denn man kann es auch anders betrachten. Wer braucht schon aktuelle Songs, die mit einem druckvollen Sound ausgestattet sind und bei denen das Live-Feeling aus etwas Applaus besteht? Genau! Niemand! Aber „Heretic Live“ ist eben auch nichts anderes als ein Blick in die Vergangenheit. Der Sound ist vielleicht etwas kantiger als auf Platte, aber doch duckvoll genug, um das Live-Feeling zu stören. Also, sollte man es eben anders betrachten. Denn OTARGOS haben hier ein ziemlich cooles Best-Of zusammengestellt. Beginnend mit „Sulpuhring Armaggeon Fog“ von der Debüt-EP „x 666 – Infernal Legions Strike“ über „Hordes“ (von „Ten Eyed Nemesis“) hin zu „La Genes De Dieu“ vom vorletzten Longplayer „Fuck God-Disease Process“ gibt es einen guten Querschnitt des bisherigen Schaffens. Der Sound ist wie erwähnt druckvoll, dicht, beinahe erdrückend.

Damit ist „Heretic Live“ als Livealbum sicher kein Kracher, aber als Compilation tatsächlich sehr fein. Die Songauswahl ist gut, der Sound auch, lediglich der Applaus stört an dieser Stelle dann tatsächlich. Macht nichts, für Fans der Band ist das Ding sicher ein Muss, für Neugierige ein guter Überblick des Schaffens der Franzosen. Passt.

03.11.2011

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