Otargos - Fuck God-Disease Process
Review
Wenn man als Black-Metal-Band aus Frankreich kommt könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Deal mit den äußerst renommierten Seasons Of Mist durchaus hoch auf dem Wunschzettel steht. OTARGOS wurde dieser Wunsch unlängst erfüllt, sodass sie ihr drittes Album „Fuck God-Disease Process“ auf demselben Label veröffentlichen, das auch medienträchtige Legenden wie MAYHEM zu seinen Zugpferden zählen kann.
Apropos MAYHEM: Deren Einstand bei besagter Plattenfirma war bekanntermaßen „Grand Declaration Of War“, und, Zufall oder nicht, genau das ist die Platte, mit der sich OTARGOS‘ aktueller Output wohl am ehesten vergleichen lässt: präzises, irgendwie Post-BM-angehauchtes Geknüppel mit seltsam-futuristischer Attitüde, gewissermaßen. Natürlich liefern die Franzosen hier bei weitem keine so bahnbrechende Platte mehr ab, dafür sind sie einfach ein bisschen zu spät, aber einigermaßen innovativ kommt „Fuck God-Disease Process“ trotzdem daher. Ständig zwischen gnadenlosen Ballerparts, die ANTAEUS neidisch machen würden und starker THORNS-Schlagseite pendelnd sind die Songs allerdings rein strukturell nicht gerade Hits oder gar Ohrwürmer, sondern sehr sperrig und undurchsichtig.
Supercool ist allerdings „Four Facets Of The Tetragramaton Sinestre“ (bitte was?), das komplett auf die ohnehin nicht gerade sensationelle Gesangsarbeit verzichtet, und den sehr wüsten Song durchweg mit Samples aus Clive Barkers „Hellraiser“-Erstling ausstaffiert und mächtig für Atmosphäre sorgt.
OTARGOS sind okay, ihr Deal mit SOM ist einigermaßen gerechtfertigt, aber Feinschliff und vor allem Struktur braucht ihr Material dann doch noch en masse.
Otargos - Fuck God-Disease Process
Band | |
---|---|
Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Black Metal |
Anzahl Songs | 9 |
Spieldauer | 46:09 |
Release | 2009-08-24 |
Label | Seasons of Mist |