Osh - Red Universe

Review

OSH sind eine Band, der „musikalische Schubladen ein Greuel sind“ und die „ihr ganz eigenes Ding“ machen. Diese Wortwahl aus dem Info umschreibt ziemlich treffend den Eindruck, den ich vom vorliegenden Album „Red Universe“ habe. Ich bin mir auch nach mehreren Durchläufen unschlüssig darüber, wo ich den Sound von OSH zuordnen soll. Sie selbst nennen ihren Stil „Progressive Grind Rock“. Hier ein bisschen Thrash-Metal, da ein Schuß noisigen Rock, progressive Einlagen und dazu experimentelle und ruhige Improvisationen. Und all das wechselt sich oft innerhalb einzelner Tracks ab, nur leider selten gehen die verschiedenen Parts ineinander flüssig über. Nicht verwunderlich, daß da einige Tracks wirr und zerfahren wirken. Bei den Vocals beschreiten OSH ebenfalls mehrere Pfade zugleich. Sänger Stefan Ohlsen agiert flexibel zwischen Hardcore-tauglichem Schreien, (schwachem) Growling und melodischem Rockgesang. Auch wenn ihm dieser Spagat nicht immer glückt, es unterstreicht die Stilvielfalt ihrer Musik. Als ob das nicht genug der musikalischen Diversität wäre, setzt die Band dem ganzen noch eins drauf indem Congas und andere Percussions zum Einsatz kommen. Neben dem Ethno-mäßigen Experimentaltrack „Mantra“ tauchen Percussions inmitten ihres Gebretters auf. Aber die percussiven Elemente entfalten kaum eine positive Wirkung; es wirkt stellenweise aufgesetzt. Vielleicht auch, weil einige der Instrumente mehr nach Pappkarton als nach Conga und Co klingen. Der Gesamtsound ist für eine Eigenproduktion noch okay, auch wenn es insgesamt recht dumpf tönt und bei den heftigeren Parts der nötige Druck fehlt. Gerade wenn die Band sich an schnellem Metalbrett versucht, geht die Schose nach hinten los. Fazit: Einerseits vereint OSH vielerlei Einflüsse und setzt diese mutig um. Andererseits gibt „Red Universe“ bis auf ein paar gute Songideen nicht viel her. Positive und negative Eindrücke halten sich die Waage. Für weitere Infos: (Link)

02.09.2002
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