Oruga - Blackened Souls

Review

Auf ihrem Erstling haben ORUGA bereits vor drei Jahren ihr unbestritten großes Potenzial angedeutet. Nun erheben sich die Mannen aus den dunklen Wäldern im Norden Frankreichs erneut, um auf ihrem Zweitwerk abermals eine raue und dreckige Spielart des Sludge zu servieren, die sich nach und nach allerdings als erstaunlich feinfühlig und differenziert herausstellt. Dabei treffen immer wieder Einflüsse wie CROWBAR und ELECTRIC WIZARD auf moderne Tendenzen im Stile von Bands wie beispielsweise ASIDE FROM A DAY.

Aber immer der Reihe nach: „Heretics“ kriecht zunächst doomig-walzend voran, bevor Fronter Cedric sein stimmgewaltiges Organ erhebt und wunderbar roh und kernig zum zähen Riffing agiert. In der Folge formen die Gitarren dann unterschwellige, stimmungsvolle Melodien, wobei der Fünfer stets darauf bedacht ist, den allgemeinen Härtegrad nicht allzu weit zurückzunehmen. Letztendlich stellt der knapp neunminütige Opener einen gelungenen Auftakt von „Blackened Souls“ dar und zeigt eine Band, die bemerkenswert homogen und überzeugend agiert.

Leider ist das anschließende „We, The Dakness“ eine Spur zu monoton geraten – hier fehlen letztlich die dramaturgischen und melodischen Glanzlichter, was den sechsminüten Brocken am Ende etwas unspektakulär und farblos wirken lässt. Danach können sich ORUGA jedoch wieder steigern, das abswechslungsreiche „Dead Among The Living“ beispielsweise unternimmt nach Sludge-lastigem Beginn immer wieder Ausflüge in Post-Metal-/Post-Hardcore-Sphären und überrascht zum Ende hin mit einem erstaunlich eingängigen Schlusspart und teilweise äußerst sphärischen Clean-Vocals. Wiederum eher schwach ist das etwas eintönige „Disciples“, dass – ähnlich wie das bereits angesprochene „We, The Darkness“ – nicht so recht zum Punkt kommen will. Mit „Ghosts Of Anneliese“ folgt zum Abschluss allerdings noch einmal ein wirkliches Highlight: Insgesamt geht es hier etwas zügiger und variabler zu Werke, geboten werden sowohl fies treibende Gitarrenwände, packende Melodien, als auch doomig-erdiges Flair.

Letzlich ist „Blackened Souls“ eine gelungene Scheibe einer sehr interessanten Band, die hier und da zwar einigen Spannungsschwankungen unterlegen ist, allerdings erahnen lässt, wozu diese Herrschaften fähig sind. Anhänger oben genannter Formationen und Freunde zäher Gitarrenkunst sollten sich diese Truppe definitiv einmal näher anschauen – zumal der Sound der Scheibe wirklich Laune macht.

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19.05.2014

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