Orth ist wohl eine der bekanntesten Berliner Death/Grindcore Bands. Es gab sie schon
eine recht lange Zeit, zu einer eigenen CD hatte es aber wohl nicht gereicht. So gab es
einige Demo-Tapes und jede Menge Konzerte (Orth gehören zu den besten
Live-Bands, die ich je gesehen habe!). Einige Zeit lang arbeitete die Band als Türsteher
in einer kleinen Disco, die damals noch Metal gespielt hat. Dort lernte ich Orth
kennen, Hannes sah meinen Sodom Aufnäher und wollte mir prompt eine seiner frisch
gepressten Singles andrehen.
Tja, was ich dann zu Hause in den Player steckte war verblüffend: Es war nicht eine
dieser ewig gleich klingenden Grindcore Bands, wo man auß:er Geknüppel und etwas
Rauschen, was die verzerrte Stimme sein soll, nichts mehr mitbekommt, geschweige denn die
Texte. Orth ist eine Band, die selbst mit einem kleinen Augenzwinkern an’s Werk geht
und ihrer Band und der restlichen Welt wohl nicht nur mit Haß begegnet. Der Vergleich mit Sodom war also durchaus angebracht. Orth spielen allerdings natürlich keinen Thrash, sondern eine Mixtur aus Death
und Grindcore, die sich nicht in sinnlosem Geknüppel verliert, sondern durchaus
abwechslungsreich daherkommt. Auf dieser Single sind zwei Songs, „Leichenschmaus“ und „Care Company“. Während sich letzterer gegen den Schönheitswahn richtet,
ist der erste Song etwas aus dem Rahmen fallend:
Komm wir fressen eine Leiche
du das Harte, ich das Weiche
du ein Auge, ich ein Ohr
und wir beide schrei’n im Chor
So liest sich der Text von „Leichenschmaus“. Orth ist also eine Band, die
sich jeder einmal antun sollte. Ehrlich und noch unverbraucht und mit einer Spur Witz und
Ironie.
Ich liebe Leichenschmaus! Der Song verursacht bei mir den heißen Drang mit zu singen! Einfach genial!
Spaßfaktor 10! 😀