Orphaned Land - Mabool The Story Of The Three Sons Of Seven

Review

Galerie mit 24 Bildern: Orphaned Land - We Do Not Resist Tour 2019 in Ludwigsburg

7 lange Jahre sind Orphaned Land von der internationalen Metalbühne ferngeblieben, nicht zuletzt wegen der Geschehnisse in ihrer Heimat Israel. Im Februar 2004 stellten sie nun mit „Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven“ ihr neues Werk in die Regale, welches, so viel schon mal vorweg, ein ganz heisser Anwärter für den Titel Album des Jahres sein dürfte. Warum? Weil das Gesamtpaket aus Musik, Thematik und der dahinterstehenden Aussage wohl das interessanteste dieses Jahres ist. „Mabool“ entpuppt sich als ein epochales Konzeptalbum, und das in jeder Hinsicht. Mehr als 30 Gastmusiker, orientalische Instrumente und sogar Samples von indischen Straßenmusikanten entführen den Hörer in ein gigantisches Audioerlebnis aus nicht ganz alltäglichen, dafür um so mehr prägnanten, eingängigen und im Gegensatz zu den Vorgängeralben weitaus kraftvolleren Riffs und Melodien. Epische Frauenchöre fehlen hier genauso wenig wie wütende Growls, orgiastische Gitarrensoli und balladeske Akustikeinlagen. Die Songs sind ohne Pausen fließend miteinander verbunden und behandeln ein Thema, welches man seiner brisanten Aktualität wegen so vielleicht nicht auf einem Metalalbum erwartet hätte. Erzählt wird die Geschichte der drei Söhne der monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam), von Ihrer Geburt über Ihren Kampf gegen den Hass und die Greuel zwischen den drei Glaubensrichtungen bis hin zu Ihrem Scheitern und dem Tod durch die Flut (=Mabool). Sprachlich vertont wurde das Ganze dann passenderweise in fünf verschiedenen Sprachen (Englisch, Jemenitisch, Latein, Hebräisch und Arabisch). Dabei vermeiden Orphaned Land jedwede politische Aussage, sondern demonstrieren die multikulturelle Einigkeit durch geschickte Wahl der musikalischen udn stilistischen Mittel. Hut ab vor soviel Mut und Genialität.

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Orphaned Land - Mabool: The Story Of The Three Sons Of Sevenbei amazon16,44 €
28.04.2004

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9 Kommentare zu Orphaned Land - Mabool The Story Of The Three Sons Of Seven

  1. horowitz sagt:

    Also mit 10 Punkten ist das Album absolut völlig überbewertet. Orphaned Land haben hier ein beachtliches Gesammtwerk abgeliefert, aber an einem haben sie leider gespart, an Gänsehaut Melodien ! Vor lauter überzähliger Einflüße war dafür scheinbar kein Platz mehr. So dümpelt es immer sehr anspruchsvoll, interessant und aussagekräftig vor sich hin, aber Intensität hört sich anders an.

    8/10
  2. akula sagt:

    Genau so, wie horowitz schreibt, ist es auch. Eine wirklich gute, durchdachte und sehr abwechslungsreiche Platte, die aber nunmal ein großes Manko aufweist – die Intensivität und das große Träumerische. Das liegt wahrscheinlich daran, das die Jungs nicht aus dem hohen Norden kommen, sondern aus dem sonnigen Israel, wo solche musikalische Emotionalität wohl erst garnicht aufkommen kann, was kein direkter Vorwurf an die Band sein soll. Aber so ist das halt. Mich kann die Scheibe nicht allzu sehr fesseln, sie dümpelt eben meisten schön (!)daher. 10 Punkte sind einfach zu viel, ein Punkt weniger hätte es vollkommen getan. Deswegen verbleibe ich bei 8 Punkten.

    8/10
  3. alarmist sagt:

    Werde noch eineige Male reinhören müssen, ob ich es so richtig gut finde, aber bis jetzt sind 8 Punkte verdient!

    8/10
  4. crippled fluffy catcat sagt:

    mir fehlt die nordische kälte 😀

    8/10
  5. senzemann sagt:

    Dieses Album von Orphaned Land stellt für mich ein absolutes Meisterwerk dar. Seit dem ichs mir vor 4 Wochen gekauft habe, hab ichs nichtmehr aus dem CD Player genommen. Zum einen liegt das an der Mischung zwischen Orientalischer Folklore und Metal die wirklich sehr melodiös ist und einfach super zusammenpasst. Zum anderen sind die Lieder sehr abwechslungsreich und die Texte genial.
    Ich offe das sich die Mannen um Orphaned Land nicht wieder so viel Zeit zur erstellung des neuen Albums lassen.

    10/10
  6. sebastia sagt:

    Dieses Album ist wie Gott selbst!
    Eine unglaubliche Atmosphäre, wahnsinniges Gänsehautfeeling, vielleicht die beste Stimme in der großen weiten Metal-Welt (trotz leichtem Akzent), und eine Instrumentierung, die man einfach nur als genial bezeichnen kann. Wahnsinn, für mich das beste Album aller Zeiten!

    10/10
  7. wurznsepp sagt:

    Endlich mal ein Review auf dieser Seite dem ich zustimmen kann! diese Scheibe wanderte in meinen Player und ward die nächsten Monate nicht mehr gesehen – ausserhalb des Players zumindest. Inzwischen höre ich immer noch gern mal rein, Ohrwürmer in Massen, geniale Arrangements… schee!

    10/10
  8. doktor von pain sagt:

    Ein wirklich originelles und interessantes Album, das zudem noch mit tollen Kompositionen daherkommt. Sehr schön!

    9/10
  9. nili68 sagt:

    Seitdem ich erfahren habe, dass es denen nicht um’s predigen geht und die sogar ungläubig sind (glaub‘ ich herausgelesen zu haben), kann ich mich auch voll auf die Musik einlassen, die tatsächlich ganz geil ist. Hier wird das orientalische Liedgut in die Songs an sich eingewoben, nicht nur in Form von Intro/Interludium/Outro.

    9/10