Orm - Mit Blod

Review

Nach zwei Alben, zumindest das selbstbetitelte Debütalbum wurde an dieser Stelle besprochen, versuchen sich die dänischen Black Metaller ORM an etwas Kleinformatigen. „Mit Blod“ ist als EP zu verstehen und erscheint physisch auf 150 roten bzw. transparenten Kassetten. The cult is alive. Freunde von digitalem Musikgenuss kommen selbstredend ebenfalls auf ihre Kosten.

Trompeten und Shoegaze – was ist da bei ORM los?

„Mit Blod“, das Herzstück der Veröffentlichung, ist ein ausladender 15-Minuten-Track, auf dem Gastmusiker Mads Peter Steenstrup der dänischen Ska-Rocker VON DÜ mit einem außergewöhnlichen Trompetenpart einen spannenden Auftritt im Italo-Western-Stil hat. Ansonsten ergänzt „Mit Blod“ den Katalog von ORM in anhaltend konstanter Art und Weise mit gutem Black Metal.

Dass ORM immer etwas Besonderes versuchen und sich nicht in eine Passform pressen lassen, illustriert auch das nachfolgende Stück. Die B-Seite enthält ein Cover des dänischen Soloprojekts SLEEP PARTY PEOPLE. Das Original als schwebende Shoegaze-Piano-Ballade wird zum doomigen Tremolo-Gewitter mit Doppel-Fuß-Druckphase im letzten Drittel. Allerdings, dies gebührt die Fairness gegenüber SLEEP PARTY PEOPLE-Kopf Brian Batz, das Original ist besser. Insbesondere der gutturale Gesang des Covers harmoniert nicht so recht mit dem leichten musikalischen Unterbau.

„Mit Blod“ ist nett, aber keine zwingende Anschaffung

Wer nicht genug von ORM bekommen kann, greift zu „Mit Blod“. Allen anderen werden zunächst das Debütalbum oder der Nachfolger „Ir“ ans Herz gelegt, denn „Mit Blod“ ist ein interessanter Sprenkel in der Discografie der Dänen, aber mehr auch nicht.

29.03.2020
Exit mobile version