Hat metal.de Leichen im Keller? Wie ihr wisst, sehr wenige. Eine davon ist aber, dass wir 2022 das neue Album „Intet • Altet“ der dänischen Black Metaller ORM sträflich vernachlässigt haben.
Wobei, wir haben eine ziemlich gute Ausrede. Zwar ist das Doppelalbum Ende September letzten Jahres offiziell erschienen. Allerdings musste durch einen Pressfehler im Werk die zweite CD nach der Auslieferung ausgetauscht werden. In ein paar Jahren sicherlich ein gesuchtes Sammlerstück. Nun ja, genug der Ausreden, sprechen wir von Musik.
Besser spät als nie – „Intet • Altet“
ORM waren nie diese 08/15-Black-Metal-Band aus Dänemark. Mit jeder Veröffentlichung experimentierten die Kopenhagener mit verschiedenen Elementen, die dem sehr guten s/t Debütalbum (2017) oder auch der EP „Mit blod“ (2020) einen sehr eigenen Charakter verliehen haben. Seien es Shoegaze-Experimente wie auf der EP oder in der Kopenhagener Stefanskirken aufgenommene Chöre für das Debüt.
Mit dem dritten Album „Intet • Altet“ wagen ORM das spannende Projekt eines Doppelalbums. Denn die vier jeweils rund 20 Minuten langen Stücke hätte unmöglich auf eine CD gepasst. ORM nehmen sich viel Zeit für die Entfaltung ihrer musikalischen Ideen. Eben jene Zeit, welche das gewählte Format ohne Umschweife bieten kann. Lange ausladende Ambientpassagen stehen dabei selbstverständlich und organisch neben dem hervorragenden Black Metal, den der Hörer von ORM kennt und schätzt.
Von eben jenen Kontrasten speist sich das Songwriting von „Intet • Altet“. Alles oder nichts, wie bereits der Albumtitel verrät, steht metaphorisch (auch) für die musikalische Entfaltung von ORM. Dafür braucht es Zeit, welche die Band nicht nur von sich selbst, sondern auch vom Hörer verlangt. Leichte Kost ist „Intet • Altet“ denn trotz aller sphärischen Parts sicherlich nicht geworden. Dafür fühlt sich das Album stets kunst- und anspruchsvoll an, was durch die tolle Gestaltung weiter ausgebaut wird.
ORM – hast du etwas Zeit für mich?
Mit „Intet • Altet“ legen ORM ihr bisher bestes Album vor, welches wirklich rundum überzeugt und durch einen enormen Reichtum an songwriterischer Qualität die anderthalbstündige Spielzeit wie selbstverständlich ausfüllt. Also, macht nicht den Fehler wie wir und gebt diesem tollen Album aus dem letzten Jahr eine Chance.
Klingt für mich einerseits wirklich gut, bleibt aber komischerweise bei mir nicht hängen und ich verliere im Laufe der Nummer den Faden und auch ein wenig das Interesse.
Gefällt mir gut und klingt sehr spannend. Irgendwo in den über 20 Minuten Songs finden sich immer mal richtig geile Passagen. Ist aber definitiv nichts zum nebenbei hören.
Für eine Bewertung braucht das aber noch mehr Zeit.
Fúr mich das Knalleralbum 2022!
4 Lebensphasen musikalisch in Perfektion dargeboten. Besser geht nicht.