„Ich bin mir relativ sicher, dass ORLOG in ein, zwei Jahren, wenn sie sich selbst die Zeit zu weiterer Reifung gegeben haben, durchaus ein großer Wurf im Black Metal aus Deutschland gelingen könnte.“
So sprach Der Chef im Sommer 2006. Und offensichtlich besitzt er prophetische Kräfte, Der Chef; denn auch wenn die Band sich etwas mehr als zwei Jahre Zeit gelassen hat, so ist seine Vorhersage im Kern doch eingetroffen: ORLOG ist ein großer Wurf gelungen. Im deutschen Black Metal, und damit auch international, denn anders als vor zehn Jahren ist die Leistungsdichte auch hierzulande mittlerweile so groß, dass man tatsächlich etwas leisten muss, um positiv wahrgenommen zu werden.
Seit „Reinigende Feuer“ ist bei ORLOG eine Menge passiert. „Pagan“ ist das Ganze heuer bestenfalls noch textlich. Musikalisch regiert reiner Black Metal, den Titel wie „Sturm“ oder „Entfesselt“ recht treffend beschreiben. Trotz aller Aggression ist „Elysion“ aber durchaus melodisch, der Einfluss schwedischer Bands der Mitt- und Endneunziger ist nicht zu überhören. An dieser Stelle würde ich gern SETHERIAL als Anhaltspunkt nennen, doch wäre das trotz gewissen Wahrheitsgehalts auch irreführend: ORLOG haben keine „Nord…“-Keyboards, und das uninspirierte Gekloppe der Folgewerke aus Sundsvall ersparen sie dem Hörer ebenso. Eher unschwedisch sind die epischen Abschnitte in gemäßigtem Tempo, hier würde ich am ehesten auf eine Verwandtschaft zu HELRUNARs „Frostnacht“ plädieren. Im BM-Bereich ziemlich vorbildlos ist schließlich die auffällige Leadgitarre, die ORLOG melodisch ihren Stempel aufdrückt und immer wieder mit Soli hervortritt. Prinzipiell stehe ich derlei Gegniedel (nicht nur im Black Metal) eher reserviert gegenüber, doch auf „Elysion“ funktioniert das erstens ganz prächtig und verleiht dem Album zweitens eine gehörige Portion Charakter.
Vom rasanten Auftakt mit „Sturm“ bis hin zum grandiosen Rausschmeißer und Titelstück überzeugen ORLOG auf ihrem zweiten Streich zu jeder Sekunde. Wenn Erfolg tatsächlich eine Frage musikalischer Qualität ist, dann müssten ORLOG mit „Elysion“ ganz groß rauskommen, denn ähnlich gut sind in diesem Bereich bestenfalls DRAUTRAN. Doch auch wenn es mit den Chartplazierungen nichts wird (wovon auszugehen ist), kann man sich immerhin darüber freuen, dass es auch in Zeiten des volksverblödenden Pagantrends noch heidnischen extremen Metal gibt, für den man sich nicht fremdschämen muss.
Verdammt geniale Scheibe! Fegt ausnahmslos alles weg, was sich in Deutschland Pagan/Black Metal nennt. Sehr geile Lead-Gitarre und was für ein Drumming! Die Jungs beherrschen ihre Instrumente wirklich. Abolute Kaufempfehlung!
Gute Scheibe, was allerdings fehlt ist jegliche Art von Originalität.
Klingt alles sehr nach frühen The Legion und Emperor, grad der Opener track ist eigentlich nur ein Gemisch von Riffs der beiden Bands, der Rest klingt dann nach den im Review erwähnten Setherial.
Aber gute Produktion und \\\"high Quality Music\\\", auf jeden Fall empfehlenswert wenn man nach ner guten Emperor Kopie sucht oder ner Scheibe die da gut ist wo The Legion angefangen haben schlechte Scheiben zu produzieren…