Ordo Rosarius Equilibrio - Songs 4 Hate And Devotion

Review

War das schwedische Duo ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO vor nicht all zu langer Zeit noch eher im „untergründigen Bereich“ unterwegs, hat sich das spätestens seit dem überraschenden Wechsel zum bekannten deutschen Elektrolabel „Out Of Line“ geändert. Nicht immer ist solch ein Labelwechsel ohne Folgen, bei vielen Bands geht ein solcher Schritt oft einher mit einer musikalischen Veränderung. Schon die Vorab-EP „Do Angels never cry…“ deutete an, dass sich die Schweden neuerdings deutlich eingängiger präsentieren, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Ob dies nun mit dem Labelwechsel zusammenhängt oder schlicht und ergreifend eine musikalische Weiterentwicklung der Band darstellt, muss an dieser Stelle offen bleiben.

Das neue Album „Songs 4 Hate And Devotion“ verstärkt dabei den bereits von der EP gewonnen Eindruck, dass die Schweden mehr Leichtigkeit und poppige Elemente in ihre Songs einbauen. Die Schwermütigkeit und Experimentierfreudigkeit vergangener Zeiten ist auf dem neuen Album etwas weniger ausgeprägt, was „Songs 4 Hate And Devotion“ deutlich „glatter“ wirken lässt als vergangene Werke. Der Qualität schadet dies allerdings nur bedingt, da ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO einfach weiterhin zu einer Ausnahmeband zählen und die Schweden ihre Wurzeln zu keiner Zeit aufgeben. Sanfte und gleichzeitig bedrohlich wirkende Percussions, der angenehme und stellenweise hypnotische Sprechgesang von Tomas Petterson und eine ausgewogene Mischung aus martialischen und klassischen Elementen schaffen erneut eine ganz besondere Atmosphäre, die vor allem eines ausstrahlt: Ruhe. Und das, obwohl über manchem Song ein gewisser Bombast schwebt, sich eine martialische Stimmung aufbaut oder apokalyptische Szenarien vor dem geistigen Auge entstehen. Hinzu kommt eben verstärkt diese leichte, poppige Attitude, die inzwischen ein fester Bestandteil im Sound von ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO ist. Beispiele hierfür sind Songs wie „A World not so beautiful…“, „Do Angels never cry and heaven fall“ oder auch „Serpent-Dagger-Lion-Man“.

„Songs 4 Hate And Devotion“ ist anders als „ONANI“ oder „Apocalips“ – aber vielleicht einfach nur der nächste Schritt in der Entwicklung von ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO, auch wenn dies vielleicht nicht allen Fans der ersten Stunde zu 100% gefallen könnte. Auch das neue Album hat seine Ecken & Kanten und auch inhaltlich gibt es wie gewohnt einiges zu entdecken. Die Schweden sacken auf ihrem neusten Werk zu keiner Zeit in seichte Gefilde ab – ganz im Gegenteil, sie vermischen gewohnte Stärken mit einer neu entdeckten Leichtigkeit und machen „Songs 4 Hate And Devotion“ so zu einem wunderbaren Neofolk-Album. Dieses erscheint in der Erstauflage übrigens mit einer Bonus-CD mit vier weiteren Songs, die für diese Rezension jedoch nicht vorliegen.

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01.12.2010

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