Order To Ruin - Reborn In Grimness

Review

Nachdem sich GRIMBLADE 2011 aufgelöst hatten, schien es Denis Pfeffer (der u.a. mal bei MISERY SPEAKS zockte) nicht lange ohne neue Band auszuhalten. ORDER TO RUIN heißt die neue Spielwiese, die bereits im August mit der EP „Underworld Path“ ein erstes Mal auf den Plan trat und bereits jetzt mit einem vollwertigen Album aufwarten kann.

Leider setzt die Band anscheinend immer noch einen Drum-Computer, der zwar ganz ordentlich programmiert wurde, aber einem menschlichen Stockschwinger dennoch nicht zu 100% ersetzen kann. Aber das ist eher eine Randnotiz, denn „Reborn In Grimness“ hat auch positive Seiten. Die Münsteraner haben nämlich die letzten Reste Black Metal aus ihren Einflüssen verbannt und setzen nunmehr auf Melodic Death mit epischen, traditionellen Heavy Metal-Einflüssen. Das steht ORDER TO RUIN nicht schlecht, gerade weil die Gitarrenarbeit von Können zeugt. Ein Glück, denn ohne die abwechslungsreich aufspielenden Lead-Gitarren würde „Reborn In Grimness“ ziemlich sicher im gesichtslosen Einheitsbrei versinken. Ob es nun daran liegt, dass ORDER TO RUIN bei weitem nicht die einzigen sind, die sich in Schweden ihre Melodic Death-Einflüsse stibitzen, sei mal dahingestellt. Viel schwerer ins Gewicht fällt, dass nur wenige Songs auf „Reborn In Grimness“ wirklich hörenswert sind. „My Darkest Side“ ist mit seiner abwechslungsreichen und dynamischen Ader sicher eines, und auch das mal donnernde, mal stampfende „Wraith Lord“ kann einiges, doch so richtig bei Laune halten selbst diese zwei mich nicht. Eine kleine Überraschung hält dann „The Malicious Race“ bereit, als plötzlich weibliche Vocals erklingen – mehr als nett ist das aber auch nicht.

Und das gilt quasi für das gesamte Album. „Reborn In Grimness“ ist kein schlechtes Album, und die Mixtur aus verspielten Melodic Death und mächtigen Heavy-Riffs hat durchaus seinen Reiz, doch wenn die guten Ideen keine 30 Minuten (so lange dauert das Album ungefähr) füllen, wäre eine zweite EP vielleicht doch ratsamer gewesen. Mehr als beachtliche Ansätze, doch für ein richtiges Ausrufezeichen kann das Album nicht sorgen, da ist noch eine Menge Luft nach oben – nach unten aber auch.

17.12.2012

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