Alea iacta est. Die Würfel sind gefallen. Das zweifelsohne beste Heavy-Metal-Album in diesem Jahr legen ORDEN OGAN vor, und begeistern damit nicht nur heimische Fans, sondern auch so illustre Stars der zeitgenössischen Musikkultur wie Dave Mustaine (MEGADETH), der es sich nicht entgehen ließ unlängst über seinen Twitter-Account wohlwollende Worte zu diesem Meisterwerk zu finden. Auch wenn man nach Abzug des Intros („The Frozen Few“) in bester RUNNING WILD-Manier und der beiden Neuaufnahmen von „Mystic Symphony“ und „Angels War“, die im Original auf dem 2004 veröffentlichten und selbst finanzierten Album „Testimonium A.D.“ zu finden und eingefleischten Fans daher nicht unbekannt sind, mit nur einer knappen Spielzeit von 40 Minuten bedient wird, handelt es sich bei „To The End“ keinesfalls um eine Mogelpackung.
„To The End“ kommt direkt auf den Punkt und klingt als Album nicht mehr so verspielt wie der leicht progressive Vorgänger „Easton Hope“ und das offizielle Debütalbum „Vale“. Natürlich sind die bombastischen, mehrspurigen Chöre immer noch vorhanden, auch und obwohl sich die Band teilweise in einen Geschwindigkeitsrausch spielt, doch die Gesangslinien klingen diesmal sehr viel natürlicher, so dass sich insgesamt eine Homogenität ergibt, derer es anderen Bands schlichtweg mangelt. „To The End“ wirkt leichtfüßiger, runder und trotzdem erwachsen, wie die vorab bereits als Videoclip veröffentlichte Überhymne „The Things We Believe In“, die einen gewissen Flair eines RUNNING WILD-Albums der Marke „Blazon Stone“ atmet, und das nicht nur optisch, oder so extrem harte Speed-Metal-Nummern wie „Land Of The Dead“ oder „Till The Stars Cry Out“. Interessant auch die ungewöhnlichen MetalCore-Elemente in einem Track wie „This World Of Ice“, die dieses Album auf einzigartige Art und Weise bereichern, ohne die True-Metal-Fraktion zu vergraulen.
Daneben aber gibt es auch so furiose und teilweise zuckersüße Bombast-Balladen wie „The Ice Kings“ oder „Take This Light“, zu denen man eigentlich einfach nur niederknien und vor Freude heulen möchte. Gerade bei diesen Nummern merkt man noch einmal ganz deutlich, dass sich Seeb mit seinen Gesangsleistungen im Vergleich zu den vorherigen Werken tatsächlich gesteigert hat. Man merkt, dass die Band mit Spaß bei der Sache ist, der sich auf den Zuhörer überträgt, und das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt, genausowenig wie die modern und trotzdem erdig klingende Produktion oder die von Andreas Marschall erneut liebevoll umgesetzte Gestaltung des Album-Artworks. ORDEN OGAN haben sich noch einmal steigern können. Wer hätte das nach dem fulminanten „Easton Hope“ gedacht? Wer bombastischen Melodic-Speed-Metal hören möchte, der kommt definitiv nicht an ORDEN OGAN und „To The End“ vorbei!
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