SPETSNAZ, DAF, CONTAINER 90, DBS (Deutsche Berittene Spetsnaz) und eben ORANGE SECTOR – selten war die Liste an Veröffentlichungen im Bereich Old School EBM so lang, wie in den letzten Monaten. Dachte man eigentlich, dass dieses Genre in Zeiten, in denen immer mehr moderne Elemente im Elektro Einzug finden, dem sanften Untergang geweiht ist, beweisen die zahlreichen Alben der vergangenen Zeit jedoch das Gegenteil. Vielleicht handelt es sich um eine Art Gegenbewegung, vielleicht ist schlicht und ergreifend die Nachfrage danach wieder gestiegen. Ist eigentlich auch egal, auf jeden Fall mischen auch die Jungs von ORANGE SECTOR nach zwischenzeitlicher Auszeit wieder ordentlich mit im Geschäft und präsentieren mit der „Untertage EP“ ein kleines Schmankerl für ihre Fans.
Limitiert auf nur 1000 Exemplare bietet die EP insgesamt zehn Tracks, Songs wie „R.I.P“, „Life’s a bitch and then you die“ und „Bibelhammer“ waren allerdings schon auf dem letzten Album „Profound“ vertreten und gibt es diesmal in neuen Remixen zu hören. Richtig neue Songs sind somit der Titeltrack „Untertage“, „Der schwarze Mann“ sowie „Die Macht“, der in Zusammenarbeit mit IONIC VISION entstanden sind. Die neuen Songs machen da weiter, wo „Profound“ aufgehört hat und bieten erneut monotonen und harten EBM, der zwar nicht mehr klingt wie vor 20 Jahren, sich einem leicht angestaubten Eindruck jedoch trotzdem nicht entziehen kann. Hohe BPM-Zahlen, hektischer Sound und Brüllvocals findet man auch hier wieder und mit der Zeit kann das alles schon eine sehr gleichförmige Angelegenheit werden. Aus diesem Grund sind vor allem die Remixe anderer Bands interessant, da sowohl IONIC VISION („Untertage“) als auch BROM35 („Life’s a bitch and then you die“) mit ihren eigenen Ideen dem Einheitssound von ORANGE SECTOR doch etwas entgegenwirken.
Wirkliche Melodien findet man genre-typisch auch auf der „Untertage EP“ nicht und so festigt sich wieder der Eindruck, dass diese Art von Old-School-EBM vor allem in den Clubs bzw. Live seine Daseinsberechtigung hat. Zu Hause entfaltet sich diese Atmosphäre nur bedingt, was jedoch die eingefleischten EBM’ler nicht vom Kauf dieser EP abhalten sollte.
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