Orange Goblin - A Eulogy For The Damned

Review

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In den recht kleinen Schritten von Album zu Album mag es gar nicht so sehr aufgefallen sein, dass die Briten ORANGE GOBLIN in ihrer gut 15-jährigen Karriere doch einen verhältnismäßig großen stilistischen Wandel durchgemacht haben: Nach dem enorm psychedelischen Stoner Rock des 1997er-Debüts „Frequencies From Planet Ten“ und seiner beiden Nachfolger tendierte man seit „Coup De Grace“ zunehmend in Richtung schnörkellosen Hardrocks mit metallischer Schlagseite, was 2007 in „Healing Through Fire“ gipfelte.

Seit diesem letzten Werk sind also ganze fünf Jahre ins Land gezogen, während der das orange Fabelwesen bei Candlelight Records eine neue Heimat gefunden hat. Zwar entfernt man sich mit den zehn Stücken von „A Eulogy For The Damned“ nicht allzu weit vom harten, direkten Rock der letzten drei Alben, doch die neue Scheibe klingt glatter, zeigt sich melodischer und einen Ben Ward, der die rauen Phrasierungen ein wenig geschliffen hat. Die deutlichsten Ausprägungen der daraus resultierenden verbesserten Zugänglichkeit sind das locker groovende „Stand For Something“ mit seinem super-eingängigen Chorus und das bluesig-balladeske „Save Me From Myself“ – sicherlich eine der poppigsten Nummern, die ORANGE GOBLIN je geschrieben haben. Aber es steht dem Londoner Quartett überraschend gut.

Natürlich hat man mit dem kraftvoll-flotten Opener „Red Tide Rising“, dem kurzen, alkoholgeschwängerten und von einem Sample aus dem 1969er-Biker-Film „Satan’s Sadists“ eingeleiteten Rocker „The Filthy & The Few“ oder dem schweren „The Fog“ auch für die Band zuletzt typische, härtere Kost am Start. Diese kommt aber – obwohl teilweise sehr gefällig – zumindest in Sachen Rotzigkeit und Wucht leider nicht an die Brecher des Vorgängeralbums wie beispielsweise „Hound Ditch“ heran.

Die Crux ORANGE GOBLINs war in der Vergangenheit vielleicht, dass sie zwar stets kernige, gut rockende Platten veröffentlichten, diesen aber meist die echten Höhepunkte abgingen. „A Eulogy For The Damned“ scheint da einen Ausweg zu suchen, wartet es doch mit einer im Vergleich zu den Vorgängern polierten Produktion und einer im Ganzen dezent sanfteren Ausrichtung mit etlichen umschmeichelnden Refrains auf. Das Resultat ist ein gleich mit einer Handvoll potentieller Hits – die oben erwähnten Titel – gespicktes Langeisen, das jedoch durch ein paar mehr verbliebene Ecken und Kanten wahrscheinlich noch reizvoller ausgefallen wäre.

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27.01.2012

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