Orange-Code - Orange-Code

Review

Als ich zum ersten Mal die fünf Songs auf dem selbstbetitelten Mini-Album von ORANGE-CODE hörte, hatte ich den Eindruck, dass ich in einer Bar mit Cover-Musik, Ska und Punk beschallt wurde. Normalerweise höre ich auch gern solche Musik in einem Club, aber nicht unbedingt auf CD. Aber was genau spielen ORANGE-CODE, was macht ihre Musik aus? – Locker-flockige Gitarren im Ska-Stil, witzige Songtexte, die so klingen, als ob sie ziemlich spontan entstanden sind, und angenehme Melodien, die genau richtig für einen Abend mit Freunden – in der Bar oder auf einer Ska-Punk-Party – sind. Das Problem dabei ist allerdings, dass ich mir diese Art von Musik viel eher als Geräuschkulisse im Hintergrund vorstellen kann, als ihr aktiv und bewusst zu lauschen. Musik also, die live sicherlich ihre Reize entfalten kann, von der Tonkonserve jedoch kaum Begeisterung auslöst.

Alle Songs sind ähnlich gestrickt, und so habe ich den Eindruck, dass es völlig egal ist, mit welchem Track das Album anfängt oder endet. Eine Struktur oder eine besondere Architektur im Aufbau des Albums sucht man vergeblich. Sämtliche Songs folgen dem selben Schema: spielen im selben Rhythmus, bewegen sich in der immer gleichen Atmosphäre und handeln (fast) durchweg von den selben Themen, daher kann ich auch keinen einzelnen Track als besondere Empfehlung aussprechen, oder als absoluten Reinfall bezeichnen. Überzeugend ist hier allerdings nur wenig und die Spannung tendiert gen Null. Es offenbart sich einfach nichts, das länger im Gedächtnis bleibt.

Allerdings ist der Sound des Albums für eine Eigenproduktion ausgesprochen gut gelungen, angenehme Voraussetzungen also für weitere Alben dieser jungen Band. Eine Punktwertung möchte ich „Orange-Code“ allerdings ersparen, denn die Songs selbst haben mich kaum berührt und kaum Eindruck hinterlassen, dennoch könnte der ein oder andere sicherlich Gefallen daran finden, vor allem, weil die fünf Songs durchaus eine gewisse Bar-Atmosphäre verbreiten.

01.12.2008
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