Optimist - Entseelt
Herr Møller 
Die Bottroper Hardcore Death Metaller END OF DAYS waren ja gar nicht so unbekannt, mit ihrem ersten und letzten Album „Dedicated To The Extreme“ von 2005 konnten sie immerhin einige Aufmerksamkeit gewinnen – doch es kam nichts nach, 2010 folgte noch eine Demo und man löste sich auf. Vier der Mitglieder zogen danach unter dem neuen Banner OPTIMIST weiter, es dauerte jedoch wieder vier Jahre, bis etwas Offizielles aufgenommen wurde, veröffentlicht wurde in der Zwischenzeit lediglich eine Demo von 2012. „Entseelt“ heißt nun das erste Full-Length-Album unter dem OPTIMIST-Banner. Darauf zu hören gibt es wieder jene Mischung aus Death Metal und Hardcore (auf die das Attribut „Metalcore“ nur ganz, ganz bedingt passen würde, man bewegt sich eher in Richtung Grindcore), mit der die Band schon als END OF DAYS nicht wenige Leute begeistern konnte.
Mit dieser Mischung schaffen es OPTIMIST auf jeden Fall, eine gewisse rohe Brutalität zu ereugen, aber ein wirklich großartiges Werk ist „Entseelt“ auch nicht geworden. Dazu haben die einzelnen Songs zu wenige Widerhaken, sie setzen sie nicht im Kopf fest, sie bleiben nicht wirklich hängen. Es gibt natürlich Ausnahmen, zum Beispiel das doomige „Befreiung“, „Epilog“ (das trotz seines Titels kein Epilog ist) oder auch das schnelle, kurze und knackige „Weltenbrand“ – aber insgesamt gehen OPTIMIST schon recht gleichförmig an ihre Sache heran. Sie lassen zwar ein um’s andere Mal aufhorchen, weshalb man „Entseelt“ auch reinen Gewissens unter „nett“ verbuchen kann, aber letztlich fehlt einfach was zum richtig großen Wurf.
Nur zur Info: end of days haben sich nicht umbenannt, sondern aufgelöst.
Die Band hatte mich auch darauf aufmerksam gemacht – danke für die Info, ist geändert.