Opprobrium - Serpent Temptation

Review

Das Debütalbum „Serpent Temptation“ von OPPROBRIUM wird einmal mehr wiederveröffentlicht. Dieses Mal von High Roller Records in Form von den beiden Versionen der Jahre 1988 und 1996 wahlweise jeweils einzelnen CDs oder LPs. Zusätzlich gibt es die 1988er Version auf Doppel-Vinyl mit der Demo von 1987, was zusätzliche sechs Stücke beinhaltet. Und das All Inclusive CD- und Kassetten-Boxset enthält neben den Demoaufnahmen auch noch eine Soundboard-Aufnahme eines Konzerts von 1987 in New Orleans.

Der Weg zu „Serpent Temptation“

OPPROBRIUM wurden ursprünglich 1986 als INCUBUS von den beiden aus Rio de Janeiro in Brasilien stammenden Brüdern Moyses M. Howard (Schlagzeug), Francis M. Howard (Gitarre) sowie Scott W. Latour (Gesang, Bass) in New Orleans, Louisiana, gegründet. Nach der „Supernatural Death“-Demo von 1987, welches bereits rohe Versionen von vier Songs des späteren Debütalbums enthielt, konnte ein Plattenvertrag mit Brutal Records abgeschlossen werden. Die Aufnahmen zu „Serpent Temptation“ fanden im Januar 1988 im Southlake Studio in Metairie, Louisiana, statt. Am 14. April 1988 erfolgte schließlich die Veröffentlichung des Albums.

INCUBUS mischen den frühen Thrash/Death Metal auf

„Serpent Temptation“ zählt zu den kultigen Klassikern des frühen Death Metals, welcher noch deutlich vom damaligen Thrash Metal beeinflusst war. OPPROBRIUM bzw. INCUBUS holzten damals roh, extrem und räudig mit ordentlichem Speed ihren derben, kompromisslosen Underground-Sound. Ein Überschuss an leidenschaftlicher Wildheit, etwas charmantem Chaos und Aggression junger Turbo-Banger, die gerade dem Teenager-Alter entwuchsen. Mit wilden Blast Beats, rasante Leads, bratende Riffs und hasserfülltem, wütendem Knurren und Bellen, das war nicht völlig neu, den Weg hatten kurz zuvor SLAYER, POSSESSED, SODOM, HELLHAMMER, DARK ANGEL und DEATH vorbereitet, aber das war immer noch frisch. Das Entstehungsdatum hört man den Songs auf „Serpent Temptation“ deutlich an.
Zumeist im treibenden Uptempo, wurden immer mal wieder langsamere Parts eingebaut, oder auch cool groovende Midtempo-Banger wie „Sadistic Sinner“, was für etwas Abwechslung sorgt. Damals waren OPPROBRIUM bzw. INCUBUS noch etwas mehr Thrash, was sich vor allem in irrwitzigen Leads wie bspw. in „The Battle Of Armageddon“ zeigt. Die energischen Songs versprühen diese pure Durchschlagskraft und rohe Härte wie es typisch für die Bands im damaligen Grenzbereich zwischen Thrash und Death Metal lag. Noch besser war dann der Nachfolger „Beyond The Unknown“, der dann bereits über Nuclear Blast Records veröffentlicht wurde und den deutlich stärken Death Metal-Bezug im Sound der Truppe perfektionierte.
Später mussten sich die Band dann aufgrund Namensgleichheit u. a. mit einer Mainstream Rock Gruppe in OPPROBRIUM umbenennen. Schade, von allen Bands, die je den Namen INCUBUS trugen, waren das hier die Wahnsinnigsten.

OPPROBRIUM machen Mitte der Neunziger eine zweite Version von „Serpent Temptation“

Nachdem Latour schon einige Jahre nicht mehr in der Band war, wurde „Serpent Temptation“ Mitte der Neunziger nochmals überarbeitet. Francis übernahm den Gesang, überarbeitete die Texte und nahm die Basspuren neu auf. Auch das Artwork und teils die Songtitel wurde geändert. Diese überarbeitete Version wurde 1996 über Radiation Records veröffentlicht und stieß bei den Fans auf wenig Gegenliebe. Das räudige, böse Original ist auch wirklich besser.
Beide Fassungen von 1988 und 1996 im Studio Temple Of Disharmony von Patrick W. Engel (AMON AMARTH, CANNIBAL CORPSE) restauriert.

„Serpent Temptation“ ist und bleibt ein Klassiker

Die 1988er Fassung von „Serpent Temptation“ ist und bleibt ein Klassiker des frühen Grenzbereichs zwischen Thrash und Death Metal. Genre-Fans der derben Klänge aus den Achtzigern können bedenkenlos zugreifen, sofern dieses Werk noch in der Sammlung fehlen sollte.

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20.10.2023

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu Opprobrium - Serpent Temptation

  1. destrukt. sagt:

    Auf die alten Cover mit dem neuen Bandnamen komm ich irgendwie nicht klar. Hab aber auch nur die Alben gehört, die unter dem Namen „Incubus“ released wurden, folglich zu „Opprobrium“ auch gar keinen Bezug. Dennoch schöner Reminder, dass ich mal wieder die „Beyond the Unknown“ auflegen sollte!

  2. ClutchNixon sagt:

    Yepp. Mit dem neuen Namen schockt dat seltsamerweise nicht. Keine Ahnung warum 😂