Opium Warlords - We Meditate Under The Pussy In The Sky

Review

Überraschungen als Musik-Redakteur sind was Tolles, gerade wenn sie so unerwartet kommen wie „Live In Colonia Dignidat“ 2010. OPIUM WARLORDS zählten seinerzeit ohne Zweifel zu meinen stärksten Neuentdeckungen. Inzwischen war Sami Albert Hynninen erneut ziemlich fleißig, eine ganze Menge Material soll sich angesammelt haben, von denen lediglich der Song „Lament For The Builders Of Khara Khoto“ seinen Weg an die Öffentlichkeit schaffte.

Umso ernüchternder ist die Tatsache, dass „We Meditate Under The Pussy In The Sky“ ein ziemlich zäher Brocken geworden ist. Natürlich war auch das Debütalbum nicht das Maß aller Dinge, aber so abgedreht, mitreißend und berührend, dass selbst die seltenen, aber doch vorhandenen banalen Doom-Riffs leicht zu vergessen waren. Album Nummer zwei ist auch experimentell, entfaltet aber mitnichten eine so einnehmende Stimmung wie „Live In Colognia Dignidat“. Auch weil OPIUM WARLORDS heute gerne in unnatürlich öde Längen verfallen, deren Monotonie tatsächlich langweilig und nicht beklemmend ausfällt. Auch das Spiel mit Geräuschen und fast schon im Drone verwurzelten Einflüssen will mich einfach nicht packen. Das heißt aber nicht, dass alles auf wie „We Meditate Under The Pussy In The Sky“ enttäuschen würde, die zweite Hälfte vom mehr als 10minütigen „Slippy“ deutet zumindest an, was OPIUM WARLORDS können. Wuchtige Gitarren,  überraschende Breaks und bissige, voller Verzweiflung vorgetragene Vocals treffen nach wie vor das emotionale Gleichgewicht. Auch „The Wind Is A Gift“ mit seinem grollenden Bass und dem fast schon verspielten, aber doch tieftraurigen Mittelteil wirkt interessant.

Leider kann aber auch das nicht verhehlen, dass vieles der meist Instrumental gehaltenen Stücke sich eher in die Länge zieht und langweilt, als fordernd und berührend zu gleich zu wirken. Letzteres hat Hynnien mit seinem Projekt vor bald drei Jahren geschafft, heute ist davon nur noch ein laues Lüftchen zu spüren. „We Meditate Under The Pussy In The Sky“ wirkt eher wie der Vorgänger von „Live In Colognia Dignidat“, voller ganz ordentlicher bis guter Ideen, welche aber etwas zusammenhanglos und nicht zu Ende gedacht wirken. Schade, da habe ich irgendwie deutlich mehr erwartet …

02.12.2012

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1 Kommentar zu Opium Warlords - We Meditate Under The Pussy In The Sky

  1. Rauhnacht sagt:

    Finde die vier Varianten des Albumtitels 😉