Opium Warlords - Droner

Review

OPIUM WARLORDS, das Avantgarde-Drone-Projekt des ehemaligen REVEREND BIZARRE-Sängers Sami Albert Hynninen, kommt drei Jahre nach „Taste My Sword Of Understanding“ mit seinem neuen, vierten Album „Droner“ um die Ecke. Der Name der Platte ist Programm: Drone gabs bei OPIUM WARLORDS schon immer, aber das vierte Album des Finnen treibt das Prinzip auf die Spitze. Drei „Kompositionen“ umfasst „Droner“, allesamt mit rund 20 Minuten Spielzeit, allesamt klingen eher improvisiert als geplant. Das Motto des Albums steht dabei bereits auf dem Cover-Artwork geschrieben:

„If something is boring after two minutes, try it for four. If still boring, then eight. Then sixteen. Then thirty-two. Eventually one discovers that it is not boring at all.“

„Wenn etwas nach zwei Minuten langweilig ist, versuche es mit vier Minuten. Wenn immer noch langweilig, dann acht. Dann 16. Dann 32. Irgendwann entdeckt man, dass es überhaupt nicht langweilig ist.“

„Droner“ liefert im Sinne seines Mottos ab

Und der Kopf hinter OPIUM WARLORDS liefert: Spaß macht dieses Album nicht, zumal bei aller Improvisation und Spontaneität, die in den drei Stücken auf „Droner“ zu hören ist, auch immer eine gewisse Portion Naivität im Spiel ist. Das zerstört immer wieder den Eindruck, es hier mit Kunst zu tun zu haben, es zerreißt die Atmosphäre, die „Droner“ aufgebaut hat – zum Beispiel wenn in der zweiten Hälfte von „Samael Lilith“ immer wieder und über gut zehn Minuten gestreckt von Penissen und Vulven die Rede ist. Hihihi, alles klar, hat zu Grundschulzeiten besser funktioniert.

OPIUM WARLORDS machen Kunst. Was auch immer das heißt.

Und trotzdem: Am Ende der knappen Stunde Spielzeit sitzt man da und wundert sich, dass man diesem seltsamen Treiben bereits eine ganze Stunde zugehört hat. Die Zeit vergeht schneller als erwartet, trotz der Kritikpunkte, an denen „Droner“ krankt. Damit ist das vierte OPIUM WARLORDS-Album schon mal kein Fall von „Ist das Kunst oder kann das weg?“, sondern definitiv Kunst. Inwiefern diese Kunst hörbar ist, inwiefern die Tatsache, dass ein Album beim ersten Hören spannend und interessant ist, aber wohl nicht viel öfter auf dem Plattenteller landen wird, inwiefern diese Tatsache es rechtfertigt, Geld für Musik hinzulegen – diese Frage muss jeder für sich beantworten.

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24.11.2017

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