Opium Lord - The Calendrical Cycle - Prologue: The Healer

Review

Wow – eine Band, die sich erst im Dezember 2012 gegründet hat, aber bereits eine Zwei-Track-EP rausbringt? Dazu noch eine EP, die ganz offensichtlich der erste Teil eines Konzeptwerkes ist, das sich über mehrere Veröffentlichungen strecken wird? Das spricht ja tendenziell eher für einen Schnellschuss statt für durchdachte Qualität, denke ich noch so bei mir und staune über das, was ich da zu hören bekomme: OPIUM LORD können was und sie geben sich auch gar keine Blöße, das bereits auf ihrem ersten Output in dieser Konstellation – die Musiker waren schon in unter anderem HISTORY OF THE HAWK und MOTHERTRUCKER aktiv – zu zeigen.

Es ist eine gewisse Ironie, dass der Prolog des „Calendrical Cycle“, den diese EP darstellt, den Titel „The Healer“ trägt, weisen doch sowohl der Name der Band als auch die Titel der beiden Songs auf der Platte – „Heroin Swirls“ und „Street Labs“ – auf traditionell ja eher als destruktiv betrachteten Drogenkonsum hin … und doch passt die thematische Ausrichtung hin zu Opium und Heroin zur Musik von OPIUM LORD wie die Nadel in die Vene. Zwischen Sludge, Drone Doom und einem gewissen Black-Metal-Feeling serviert uns der Fünfer aus Birmingham das musikalische Äquivalent zu einem Drogentrip – kein Hyper-Hyper-Technotrip, sondern ein düsterer, abgründiger Trip in die dunklen, abgefuckten Straßen einer x-beliebigen, dreckigen Großstadt. Schön ist nichts auf „The Healer“: Die Gitarren wabern sich durch die beiden Songs, Disharmonien schleichen sich immer wieder in die Arrangements ein, die intensive Reibeisenstimme wechselt zwischen Krächzen und Growls hin und her und reißt den Hörer mit.

Schade ist eigentlich nur, dass diese EP mit neuneinhalb Minuten schlicht und ergreifend zu kurz ist, um die Wirkung der Musik vollends auszuschöpfen: Der Trip ist zu schnell vorbei, als dass er sich vollends entfalten könnte. Auch, wenn das, was man hier hören kann, auf Albenlänge richtig gut sein wird, hätten OPIUM LORD etwas mehr auf die Dynamik einer EP achten sollen – schade, denn so geht ein bisschen Intensität verloren. Gespannt auf das, was als zweiter und dritter Teil des „Calendrical Cycle“ kommen wird (geplant sind zwei Full-Length-Alben), bin ich trotzdem.

03.03.2013

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