Opium Lord - The Calendrical Cycle: Eye Of Earth
Review
2013 hat mich die Birminghamer Formation OPIUM LORD mit ihrer EP „The Calendrical Cycle – Prologue: The Healer“ kalt erwischt und mit offenem Mund zurückgelassen. Zwei Songs und knapp zehn Minuten Spielzeit, soweit die Eckdaten der EP, die zwar die potenzielle Intensität der Musik nicht komplett ausgeschöpft hat, aber holla, was ein Ritt diese zehn Minuten waren – und noch immer sind. Nun, zwei Jahre später, gibt es mit „Eye Of Earth“ den ersten vollen Teil des „Calendrical Cycle“, und der kann zwar grundsätzlich mit denselben Pluspunkten überzeugen wie sein Prolog, aber nicht ganz halten, was die EP anno 2013 versprochen hat.
So ist der Stil auf „The Calendrical Cycle: Eye Of Earth“ derselbe geblieben, noch immer bewegen sich OPIUM LORD zwischen Sludge und Drone-Einflüssen und garnieren diesen Mix mit einer guten Kelle Black-Metal-Feeling. Das Tempo ist fast durchgängig gedrosselt, der Sound knarzig-trocken, die einzelnen Kompositionen sind nett auf den Punkt gebracht und fühlen sich rund an. Und trotzdem schaffen sie es nicht hundertprozentig, die gewünschte Wirkung hervorzurufen. Zwar ist das Debüt der jungen Band durchaus stimmungsvoll geworden, aber packend wirkt „Eye Of Earth“ höchstens punktuell – die Klasse der beiden „The Healer“-Songs „Heroin Swirls“ und „Street Labs“ erreichen OPIUM LORD auf ihrem zweiten Output zumindest nicht. Lediglich das eröffnende Doppelpack „Challenger“ und „Pink Mass“ reicht an die 2013er-Songs der Band heran, was aber auf Albumlänge trotz der relativ kurzen Spielzeit von einer guten halben Stunde einfach nicht ausreicht.
Das ist schade, denn OPIUM LORD sind richtig ordentliche Songwriter, die Potenzial zu mehr hätten. „The Calendrical Cycle: Eye Of Earth“ ist aber etwas fade geworden, zwar sicherlich immer noch überdurchschnittlich, aber im Vergleich zum Vorgänger ist das Niveau deutlich gefallen.