Vollkommen an mir vorübergegangen sind bislang OPHIS. Nie was von der Musik gehört, nie den Namen gelesen, gar nix. Daher ging ich zunächst davon aus, dass es sich hierbei um die erste Veröffentlichung der Band handelt – irgendwie ist das auch richtig, aber auch nur irgendwie, da „Empty, Silent And Cold“ ein Re-Release der ursprünglich 2002 erschienenen und von Philipp Kruppa noch im Alleingang eingehämmerten ersten Demo ist.
Eingeleitet wird die schätzungsweise 40 Minuten lange Kassette (Sorry, mein Kassettendeck zählt nicht mehr richtig…) von einem kurzen Keyboardintro, das weder besonders positiv noch negativ auffällt. „Es ist halt da“, könnte man sagen. Zwischen den regulären Songs sind noch ein paar Zwischenstücke ähnlicher Machart, die an sich in Ordnung gehen, aber dennoch wie Fremdkörper wirken, da Tasteninstrumente in OPHIS‘ Musik ansonsten keine Rolle spielen. Der Hauptteil der Musik ist für Demoverhältnisse ordentlich produzierter Death-Doom, wobei der Death Metal doch öfter mal überwiegt. „Sledgehammer Assfuck“ (Hmm… Mayhem?) würde ich zum Beispiel eher als Todesstahl-Song bezeichnen, der seinen latent doomigen Charakter vor allem durch das gemäßigte Tempo erhält. Manchmal scheint der Doom schon stärker durch, doch so richtig traut er sich nicht immer.
Man muss hier wohl bedenken, dass es sich wie gesagt um OPHIS‘ erste Demo handelt und der eigene Stil deshalb vielleicht noch nicht so richtig gefunden oder gefestigt war – so würde ich das zumindest von außen interpretieren, ohne mit dem restlichen Schaffen der Band vertraut zu sein. Soweit ist das okay, allerdings haut‘s mich auch nicht gerade um. Teilweise mag es an der Umsetzung liegen, denn die künstlichen Trommeln sind wie so oft etwas nervig und die Leadgitarren leicht schief.
Auf der B-Seite folgt dann jedoch der Aha-Effekt, denn der Titeltrack und das ganz offensichtlich aus einer späteren Session stammende „Where The Sea Demons Dwell“ können uneingeschränkt überzeugen. Höchst atmosphärisch, unaufdringlich melodisch und emotional niederschmetternd bis zum Geht-nicht-mehr. Das ist Musik, die einen in eine andere Welt katapultiert!
Ich fasse zusammen: Es bleiben zwei große Höhepunkte und leider Einiges an wenig spektakulärem Durchschnitt. Die beiden anderen OPHIS-Veröffentlichungen werde ich bei Gelegenheit genauer unter die Lupe nehmen; in der Hoffnung, dass sie nicht nur streckenweise auf so hohem Niveau sind.
Zwar kenne ich besagte Demo und Wiederveröffentlichung nicht, weshalb meine Punktevergabe natürlicherweise nichts zu sagen hat, allerdings ist der Autorenverdacht, dass die anderen Veröffentlichungen durchaus hörenswert sein könnten, vollends gerechtfertigt.
Opeth machen guten minimalistischen Doom, der aus seiner Todesblei-Vergangenheit hauptsächlich die Stimmlage rübergerettet hat.
Tasteninstrumente gibt es natürlich nicht, genauso wenig wie eine gute Produktion, dafür einige Erinnerungen an altes "My dying bride"-Zeugs.
@Vorredner:
OPETH?
Soweit sind wir lange nicht…