Operatika - Dreamworld

Review

Mit anderer Leute Fußstapfen ist das so eine Sache. So mag es für viele Newcomer-Combos einfacher sein, auf bekannten Pfaden zu wandeln. Früher oder später muss man jedoch auch neue Wege beschreiten, wenn man aus dem Schatten der eigenen Vorbilder treten und sich als eigenständige Band etablieren möchte.
Spätestens beim Einsetzen des Gesanges von Frontfrau Slava Popova dürfte klar werden, wem diese Band nacheifert. Ausgerechnet ihren ersten großen Auftritt durften OPERATIKA dann auch 2003 im Vorprogramm der großen Vorbilder NIGHTWISH bestreiten. Die von den Amerikanern in Eigenregie produzierte Demo-EP „Dreamworld“ bleibt im Vergleich mit dem finnischen Original natürlich gnadenlos auf der Strecke. Mit anderen NIGHTWISH-Klonen – wie beispielsweise den Österreichern EDENBRIDGE – kann sich das Quintett allerdings durchaus messen. So bleibt das Songwriting hinter dem Genie eines Tuomas Holopainen noch deutlich zurück, lässt jedoch immer wieder das vorhandene Potential dieser Newcomer erkennen.
Die drei Songs (das 44-sekündige „The Storm“ lasse ich lediglich als Intro zu „The Calling“, nicht jedoch als eigenständiges Stück gelten) nehmen die Fährte der großen Idole in deren „Oceanborn“- oder „Wishmaster“-Phase auf und bieten melodische Metal-Stücke, die von opernhaftem Gesang dominiert sind. An die ehemalige NIGHTWISH-Diva reicht Slava Popova zwar nicht heran, eine sehr gute Gesangsleistung darf man ihr trotzdem attestieren. Mit ihr und Keyboarderin Anna Dok haben OPERATIKA zudem gleich zwei äußerst hübsch anzuschauende Damen in ihren Reihen.
Für die Demo-EP einer Nachwuchs-Band ist das auf „Dreamworld“ dargebotene Material nicht schlecht. Wenn OPERATIKA es jetzt noch schaffen, einen eigenen Stil zu entwickeln, könnte aus dieser Band noch etwas werden.

28.02.2006
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