Oomph! - Träumst Du
Review
Nun wollen es OOMPH! also richtig wissen, haben sie erst kürzlich Stefan Raabs Bundesvision Song Contest für sich entscheiden können und sich so eine Startnummer in der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest gesichert. Sicherlich wird das die einstigen EBM-Metaller rund um Dero wirtschaftlich voranbringen, vom musikalischen Aspekt schippern sie allerdings kontinuierlich in Richtung Nirwana der Belanglosigkeit. Die Niedersachsen sind endgültig in Golf GTI-Heckscheibenaufkleber-Alibi-Rock-Gefilden angelangt, ideal auf anabolikageschwängerte Muckibuden- und Solariumsbesucher mit weißen Feinrippoberhemden und adipöse Mittdreißiger-Diddl-Sammlerinnen zugeschnitten.
Wo sind sie denn, die früheren Elektro-Riff-Stampfer? Wo sind die herrlich psychopatischen Auswüchse von Zwangsjacken-Dero? Pustekuchen! Stattdessen regiert zuckersüßes, klebriges und handzahmes Allerweltsgedudel, gegen welches selbst die poppigsten HIM-Schmonzetten die reinsten Schocker sind. Der Titeltrack dieser Single, zusammen mit DIE HAPPYs Marta Jandová eingesungen, ist selbst mit deren Stimme farblos, nichtssagend und dröge. Nun, ist es das, was der gemeine Pöbel will? Musik, die vor sich hinplätschert? Okay, mehr würde diesen wohl restlos überfordern. Selbst textlich hat das Trio schon bessere Zeiten gehabt – wenngleich die lyrische Komponente noch als das Positivste herauszuheben ist. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Bonustrack „Für immer“, der noch ein wenig düsterer daherkommt. Eine eher überflüssige Liveversion von „Augen auf!“, „Träumst du“ als noch überflüssigerer Remix sowie ein Videoclip zum Titelsong füllen den Silberling noch ein wenig auf.
OOMPH! haben sich mit ihrem neuen Material wohl definitiv auf die Bravo- und The Dome-Klientel eingeschossen, im Rock- und Metal-Sektor verlieren sie zunehmend an Relevanz.