Oomph! - GlaubeLiebeTod
Review
OOMPH! haben spätestens mit dem neuen Album „GlaubeLiebeTod“ einen Punkt erreicht, an dem sich eine Band zwischen Kommerz und „Untergrund“ entscheiden muss und ich glaube man hört es der Platte sehr gut an, für welchen Weg sich die Jungs um Sänger Dero entschieden haben. Die Stärken von OOMPH! liegen ganz klar in der astreinen Produktion und damit im fetten Sound, sowie in den Hooks – jeder Song ist auf Eingängigkeit getrimmt und das Songwriting zielt darauf ab, die Platte radiotauglich zu machen. Damit ist jeder Song gleichzeitig auch Single-tauglich. Und die vorangegangene Single-Flut, die begleitend zu dem Album auftrat, gibt mir auch recht. Die Songstruktur eines jeden Liedes ist stumpf nach Schema F aufgebaut. Strophe und Kehrreim wechseln sich solange ab, bis sich der Refrain festsetzt und man ihn mitsingen kann. Durch einen bunten Stilmix wird der Langeweile vorgebeugt und die simplen Gitarren-Riffs setzen sich ohrwurm-artig fest. Wenn man sich „GlaubeLiebeTod“ anhört kommen einem solche Bands, wie KORN, MARILYN MANSON, RAMMSTEIN und Konsorten in den Sinn, denn OOMPH! vereint alle guten Qualitäten der genannten Bands in sich, aber auf eine überspitzte und poppige Art und Weise. Die bekannt markante Stimme von Sänger Dero schafft Wiedererkennungswert und Vertrautheit. Die Platte hört sich zwar gut weg, doch sie bietet wenig Anreiz, sie mehr als anderthalb mal durchzuhören. Abwechslung bringen die elektronischen Elemente/Einsprengsel mit sich. Die lyrische Seite der Scheibe ist auch ernüchternd. Zwar verstecken sich zwischen den hauptsächlichen abgeschmackten Texten einige textliche Perlen, doch das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Alles in allem ist die Platte zu sehr von Kommerz durchdrungen, als dass sie dauerhaft Spaß mit sich bringt. Sie ist eher für seichte kurzweilige Unterhaltung gedacht. Doch das, das muss man ihr wirklich lassen, kann sie gut.