Onward - Evermoving

Review

Das Ami-Quintett Onward wurde ursprünglich von Toby Knapp ins Leben gerufen, der seine Karriere eigentlich als Solo-Gitarrenvirtuose begann, dann aber glücklicherweise mit seinen heutigen Bandkollegen in Kontakt trat. Nach einigen erfolgreichen Jam-Sessions begann man, sich über eine Bandgründung Gedanken zu machen. Nunmehr haben die äußerst talentierten Frischlinge einen Multi-Album-Vertrag mit dem Major Century-Media in der Tasche, und diesen haben sie sich auch redlich verdient. Das vorliegenden Debut-Scheibchen „Evermoving“ versprüht einfache eine großartige Atmosphäre. Doch auch wenn man sich in punkto Bombast keine Blöße gibt und wie alte Hasen „daherpowert“, was das Zeug hält, so sind nicht alle Songs auf dem gleichen, teilweise recht hohen, Niveau. Als qualitative Spitzenleistungen möchte ich die Tracks „The Kindness of Strangers“, den schmissigen Titeltrack „Onward“, sowie den Ohrwurm „Storm Coming Soon“ besonders hervorheben. Die Spielzeit der CD ist mit knapp 40 Minuten nicht zu üppig bemessen, aber wer legt schon Wert darauf, eine vollgepackte CD zu kaufen, wenn die Hälfte der Songs unter der Rubrik Redundanz abgebucht werden kann? Mir ist dieses knackige Power-Album so wie es vorliegt sehr recht, bei anderen Stilen (gerade Death-Metal) wagt man es zwar kaum noch, sich über kurze Spielzeiten zu mokieren, aber im Power-Bereich soll immer alles episch ausladend sein. Diese Einstellung, durch Quantität die Qualität gewissermaßen forcieren zu wollen, nach dem Motto: „Mehr ist immer Besser!“ kann ich nicht begrüßen. Kommen wir nun zum einzigen nennenswerten Nachteil bei dieser Geschichte, die Produktion nämlich, die leider alles andere als optimal ist, und die schliesslich auch das Albums an der Acht-Punkte-Grenze vorbeirattern lässt. Meiner Meinung nach würde eine druckvollere Produktion , welche den undifferenzierbaren Soundbrei ein wenig aufdröselt, dem virtuosen Gespiele der vier Herren noch den letzten Schliff verleihen. So muss man leider sagen, ist von den einzelnen Instrumenten wenig zu orten, die Gitarre geht in dem Einheitsgemisch doch oft zu stark unter. Fazit dennoch: Kurz vor Torschluss halte ich noch mal eine DER Neuentdeckungen im Powersektor dieses Jahres in meinen Händen, die Fans müssen leider noch bis zum 22. Januar warten, aber dann heißt es: Sofort antesten!

18.12.2000

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