ONESIDEZERO waren meine persönliche Entdeckung des Jahres 2002. Ihr im November 2001 erschienenes Debüt „Is This Room Getting Smaller“ war eines der besten Nu-Metal- und Rockalben des Jahres, mit Songs die sofort ins Ohr und unter die Haut gehen. Zudem verfügt einer der Köpfe der Band, Jasan Radford über ein wahrhaft begnadetes Organ.
Umso trauriger war es in Anbetracht dieses starken Albums, dass die Band 2003 vorerst das Handtuch warf. Der Erfolg und die exzessiven Touren hatten die Band an den Rand ihrer Leistungsgrenze geführt, so dass sich die Musiker vorerst eigenen Projekten und Kollaborationen widmeten.
Schon bald machten aber neue Demos die Runde, und eine Rückkehr der Amerikaner war nicht zu übersehen. Die einzige Frage war nur noch: Wann?
Im Sommer 2007 war es dann endlich soweit: ONESIDEZERO legten mit ihrem selbstbetitelten Album ihr langersehntes, zweites Werk vor. Viele Debütalben tragen den Namen der Band, und in gewisser Weise ist „Onesidezero“ ein Neuanfang. Es ist nicht nur zeitlich und besetzungsmäßig ein neuer Start der Band, es ist vor allem auch eine musikalische Neuorientierung.
Wer beinhart auf ein zweites „ITRGS“ gehofft hatte, wird hoffentlich nicht allzu sehr enttäuscht sein, dass ONESIDEZERO genau das nicht im Sinn hatten. „Onesidezero“ ist eine waschechte Rock’n’Roll-Platte mit Herz und Biss geworden, bei der sich die Band vor allem an den Gitarren viel mehr austobt, als früher. Der harten Metalseite des Debüts steht nun eine kräftig rockende Seite gegenüber. An der spielerischen Raffinesse und dem Einfallsreichtum der Band hat sich jedoch nichts geändert. Sie beherrschen die schmissigen, eingängigen Rocksongs ebenso wie emotionale und melancholische Balladen. Und wie auf dem Debüt weiß Radford all die unterschiedlichen Stimmungen und Momente des Albums mit seiner unverkennbaren Stimme zu betonen.
„Onesidezero“ – ein Album mit vielen Gesichtern und sogar etwas offenherziger und experimentierfreudiger als der Vorgänger, und für Freunde abwechslungsreicher, vielseitiger Rockmusik mit Seele unbedingt einen Hör wert!
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