One Without - Sweet Relief

Review

ONE WITHOUT sind wieder eine dieser Bands, die versuchen auf einer Erfolgswelle mitzuschwimmen und dabei von Eigenständigkeit und Innovation mindestens soweit entfernt sind, wie Deutschland von Schweden. Daher kommen die drei Jungs und Fronterin Catrin Feymark nämlich. Musikalisch bewegt man sich auf ausgetrampelten Pfaden: doppelläufige Riffs, ein sehr gequält wirkender Shouter und cleane Refrains von Sängerin Catrin. Das Ganze wird dann noch mit ein paar Synthies und Keyboards untermalt, und fertig ist der 08/15-Sound. Wer bei diesen Zutaten jetzt spontan an DEADLOCK denkt, liegt ganz richtig, denn sofort nach Einlegen der CD fühle ich mich dermaßen stark an den letzten Output der deutschen Szene-Vorreiter erinnert, dass ich gleich noch mal im Booklet prüfen muss, ob es sich hier wirklich um eine andere Band handelt.

Die größte Schwäche von „Sweet Relief“ liegt allerdings in der nicht vorhandenen Eingängigkeit der Melodien. Die sage und schreibe 17 Titel (!) ähneln sich in Struktur und Form alle zu sehr. Selbst nach mehrmaligem Durchhören mag sich mein Ohr in den unzähligen Wiederholungen von Riffs und Refrains nicht zurechtfinden. Die Produktion kommt zwar ganz ordentlich daher, Mattias Wänerstam hat einen satten Mix abgeliefert, und an den technischen Fertigkeiten der Instrumentenfraktion kommen zu keiner Zeit Zweifel auf, aber das macht eben noch lange kein gutes Album aus.

Ein bisschen schade ist es schon, denn in dieser Form von modernem Metal steckt wahnsinnig viel Potenzial, und wenn man sich statt auf Quantität auf die Qualität von wenigen, guten Tracks besinnen würden, traue ich auch ONE WITHOUT mehr zu. Mit „Sweet Relief“  bleibt man aber nur einer unter vielen und verschwindet so schnell aus meiner Anlage wie aus meinem Kopf. Einen Bonuspunkt gibt es noch dafür, dass die Möglichkeit besteht, das Album frei zu downloaden, hier kann man wenigstens sicher gehen, dass es nicht um Profitgier, sondern ums Musizieren geht. Wer also nur mal reinhören will, bekommt damit eine gute Chance und kann sich ein eigenes Bild machen, für mich hat es leider nicht ganz gereicht.

15.12.2011
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