Die Anzahl der Bands, die in den letzten Jahren aus Skandinavien kamen, laufen wohl gegen Unendlich, und mit ONE HOUR HELL steht der neuste Schwedenkracher in den Startlöchern. Die noch relativ unbekannte Combo spielt modernen Death-/ Thrash Metal, wie er kompromissloser nicht hätte ausfallen können. Riffsalven liegen im Clinch mit flotten Blast Beat-Attacken, und Frontman Mike schreit dagegen an, als gäbe es kein Morgen mehr.
„Product Of Massmurder“ bietet allerdings mehr als nur stumpfes Geknüppel nach Hausmannsart. Zum einen schreibt die Seitenfraktion Riffs, welche sich direkt im Kopf festsetzen und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Des Weiteren haben die fünf Jungspunde ein Talent für innovatives Songwriting. Wer sich hier auf simpel strukturierte Songs einstellt, der sei gewarnt. Der Großteil der Songs bietet jede Menge an Abwechslungen und Unerwartetes. Und Unerwartetes ist gut und interessant!
Beste Beispiele hierfür sind die Song „Mindblock“ und „Vigilante“. Beide Hassbolzen strotzen nur so vor Aggression, die aber neben der Fähigkeit Ärsche zu treten auch musikalisch voll überzeugen können. So endet „Vigilante“ völlig unerwartet in einem cleanen Gitarrenoutro und „Mindblock“ hat einen Refrain, der wirklich alles niedermacht, was sich ihm in den Weg stellt. Die Schweden bewegen sich so sicher in ihrem Stil, dass man denken könnte, dass sie nie etwas anderes gemacht haben als Death/Thrash-Hymnen am Fließband zu produzieren.
Untermalt werden die Nackenbrecher durch eine Produktion, die der Platte den nötigen Wumms verschafft. Vor allem der Bass klingt so fett, wie ich ihn schon lange nicht mehr gehört habe.
Ich hoffe, dass es die Jungs bald auch mal in Deutschland zu bewundern gibt, da dieses Songmaterial einfach nach einer gehörigen Ladung Pogo schreit.
Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, dass die anfängliche Skepsis fehl am Platze war. Hier haben wir es sicher nicht mit einer der, in letzter Zeit zu häufig auftauchenden, skandinavischen Nieten zu tun, sondern eher mit einem aufgehenden Stern am Metalfirmament. So spielen ONE HOUR HELL mit „Product Of Massmurder“ bei den ganz Großen mit und brauchen einen Vergleich mit THE HAUNTED oder LAMB OF GOD sicher nicht zu scheuen!
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